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Thürmen, Thoren, Mauern und Wohnhäusern beinahe einer unbesiegbaren Stadt. Wer dasselbe gebaut, ist unbekannt. Schon im Jahre 1152 stand es; denn als König Friederich I. mit dem Herzog Berthold von Zähringen einen Vertrag schloß, setzte ihm dieser zum Unterpfand: „Allodium suum Thecche cum omnibus Ministerialibus et praediis ibidem pertinentibus Hetlingen, Villigen et Erstem.[1] Die Verpfändung hörte aber schon 1156 auf und die Burg ging später an die Herzoge von Teck über. Die Urkunde Herzogs Ludwig über das Kloster Kirchheim von 1249 ist ausgestellt: „apud Thekke.“ Auch die Herzoge Simon, Conrad, Ludwig und Friederich datiren 1299 eine Urkunde von hier. Daß auch die Hälfte von Teck mit halb Kirchheim an die Herzoge von Österreich und von diesen an Württemberg kam, ist oben (S. 153) gezeigt worden. Dieselben hatten im Jahr 1308 einen Wernherr von Ehingen als Vogt hier sitzen, und 1314 finden wir einen Grafen Eberhard von Nellenburg, der sich nennt: „vnserer gnädigen Herrn der Herzoge von Österreich Pfleger da zu Teck.“ Im Jahre 1350 wird ein Schwenzlin von Hofen „Burgherr zu Teck“ genannt. Es war dieß wohl ein Burgvogt, deren nach der Besitznahme durch Württemberg mehrere vorkommen. Hierauf und schon im Jahr 1480 saßen die Forstmeister von Kirchheim daselbst. Am 3. April 1519 wurde die Burg von dem schwäbischen Bunde besetzt, und während eines Gespräches der Bundestruppen mit der Besatzung von denselben erstiegen und ohne Schwertstreich eingenommen (Steinhofer IV. 562). An Invocavit 1525 Morgens 6 Uhr aber wurde sie von den aufrührerischen Bauern unter Heinrich Metzger von Besigheim erstürmt und abgebrannt. Doch stand noch 1557 eine schöne Capelle mit Gemälden in der Mitte des Hofes, dem heil. Nikolaus geweiht, deren Einkünfte von 2 eigens bestellten Heiligenpflegern zu Owen verwaltet und im Jahre 1540 der Kellerei einverleibt worden sind. Indeß scheinen auch noch

  1. S. Orig. Guelf. II. 183.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_251.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)