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1 Barbierer, 5 Brenner, 3 Brodbäcker, 2 Hafner, 3 Hufschmiede, 1 Korbmacher, 2 Kübler, 1 Küfer, 8 Linnenweber, 4 Maurer, 3 Schäfer, 1 Seiler, 5 Schneider, 3 Schreiner, 3 Schuhmacher, 2 Schuhflicker, 2 Wagner, 1 Zeugmacher, 2 Zimmerleute und 2 Ziegler. Eine schon 1769 erbaute Papiermühle hat fabrikmäßige Einrichtung. An Wasserwerken sind weiter vorhanden: 2 Mahl-, 1 Gyps- und 1 Säg-M., auch ist eine Schildwirthschaft da.

Etwas Holzhandel. Der Kommunbleiche ist schon oben S. 77 gedacht worden. Im Jahr 1838–1839 haben die Einnahmen der Gemeindepflege 1620 fl. 5 kr. und die Ausgaben 1408 fl. 27 kr., betragen. Bis 1825 bildete Ober-Lenningen mit Brucken, Unter-Lenningen und Schlattstall einen sogenannten Stab, der mit dem Stabe Gutenberg verbunden war und dessen Amtmann hier saß. – Die Gemeinde hat das Recht zu 2 Jahrmärkten. Das alte Erbrecht s. oben S. 102. –

Das Alter der Pfarrei, in welche keine Filialien gehören, kann nicht angegeben werden. Früher war Brucken ein Filial von Ober-Lenningen. Das Patronatrecht und der Zehente wurde mit dem Orte erworben. Anna Küferin und Margaretha von Rechberg, beide Töchter des Ritters Ulrich Schwelher, stiften 1396 aufs Neue eine Frühmesse »in ecclesia parochiali St. Martini in Lendingen superiore prope castrum Wielantstain,« mit Zustimmung des Grafen Eberhard von Württemberg »patroni dicte ecclesie et Joannis de Ingstetten, rectoris ejusdem ecclesie.« Diese Caplanei bestand bis zur Reformation. – Das Stiftungs-Vermögen gehört zu den bedeutenderen des Bezirkes. An der Schule stehen 1 Schulmeister und 1 Unterlehrer. Außerdem ist eine Industrieschule hier.

Ob unter der Zenninger Marka, die in einer Lorscher Urkunde von 788 neben der Bissinger Marka genannt wird, Lenninger, oder aber Zaininger Marka zu verstehen ist, müssen wir unentschieden lassen. Jedenfalls aber ist der Ort alt und älter als Unterlenningen. In alten Zeiten wurde er blos Lendingen genannt; Crusius vermuthet, der Name rühre von den vielen Linden her, wie denn er selbst noch viele

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_225.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)