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Güter hatte der Staat in eigener Verwaltung. Nun aber sind keine Spuren mehr zu entdecken.

Da nach einem Berichte von 1598 Schopfloch dieses Schloß mit Brennholz zu versehen hatte und Krebsstein und Gutenberg dasselbe fällen helfen mußten, so könnte hieraus eine gewisse Abhängigkeit dieser Orte von dem Schlosse gefolgert werden.

Auf dem Wasserfelsen bei Krebsstein lag einst die Burg Wuelstein, wovon noch einige Mauern übrig sind. Urkundliche Nachrichten fehlen hierüber ganz. (S. auch Wielandstein bei Oberlenningen.)

Auf Gutenberger Markung lagen früher auch zwei Seen. Der obere maß 10 und der untere 101/4 Morgen. Der erstere war noch 1757 mit Karpfen und Forellen besetzt, der letztere aber schon damals trocken gelegt. Hier finden sich auch:

Die Ruinen von Sperberseck. Im Hintergrunde des tief in die Alp eingeschnittenen einsamen Dunthales, auf der äußersten nordöstlichen Grenze des O.A. Urach und der Markung von Böhringen, liegen auf einem steilen Alpfelsen die Reste des Sitzes des nun erloschenen Geschlechtes der Sperber von Sperberseck, oder Sperwer von Sperwersegg. Der Felsen ist mit Holz bewachsen, zwischen welchem die Ruinen einen ernsten Anblick darbieten. Unter den Felsen ist das Mondmilchloch (oben S. 14), wo der Aberglaube unter dem Beistande der weißen Frau, welche hier auf ihre Erlösung warten soll, einen großen, verborgenen Schatz zu erheben hofft. Man kennt weder die Zeit der Erbauung noch die der Zerstörung der Burg; desto mehr Nachrichten hat man von dem edlen Geschlechte ihrer Bewohner, das die Zwiefalter Annalen ein Dynastengeschlecht nennen.

Berthold der ältere von Sperberseck, der Erste, den man kennen lernt, Fahnenträger (Signifer) des Herzogs von Schwaben im 11. Jahrhundert und ein kriegsfreudiger Ritter, ging zuletzt in das Kloster Zwiefalten. Seine Söhne waren Berthold d. j. und Luitfried, der letztere wurde, wie der Vater, Mönch zu Zwiefalten. Der erstere beschenkte das Kloster nach seiner Rückkehr von einem Kreuzzuge mit kostbaren Reliquien, einem Stücke von dem Kreuze

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_191.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)