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Taglöhnern. Die Gewerbe sind unbedeutend; der Handel mit Obst, namentlich mit Kirschen und Birnen, sowie mit selbst bereitetem Kirschengeiste, und der mit geründeter Gerste, welchem sich 13 Kleinhändler widmen, ist jedoch lebhaft. Auch der Holzhandel wird etwas betrieben. Ein Schneckengarten hatte früher starken Absatz nach Bayern und Österreich, ist aber nun unbedeutend. Es sind zwei Schildwirthschaften, 1 Mahl- und 1 Gyps-Mühle vorhanden. Der Ort hat nach Ochsenwang die meisten Gemeindeschulden; (s. d. Tab.) doch wird in der Regel kein Gemeindeschaden umgelegt.

Brucken war in alten Zeiten nach Oberlenningen eingepfarrt, und gehörte auch in dessen Stab; aber schon im 17. Jahrhundert wurde es der Pfarrei Owen zugetheilt; 1626 wurde die Gemeinde wieder Filial von Oberlenningen und bald darauf abermals nach Owen eingepfarrt.

Der Ort scheint von jeher zu Teck gehört zu haben; er kam mit Owen an Württemberg. Teck’sche Ministerialen, die hier saßen und von dem Orte sich schrieben, kommen schon frühe vor.

Ein „Burkhardus de Brukinon“ macht 1180 dem Kl. Zwiefalten eine Schenkung. Ein „Cunradus dictus Brukenner“, erscheint in Urkk. v. 1275 und 1287 als Ministerial der H. Konrad und Ludwig von Teck. Im Besitze von Gütern und grundherrlichen Rechten waren 1329 die von Sperberseck und 1361 die von Neidlingen, welche ihr Besitzthum dem Kl. Kirchheim verkauften. Wegen der v. Jungingen s. unten bei Owen. Im Jahr 1610 waren die Schilling von Canstatt, die von Zillenhardt zu Dürnau und die Späth von Sulzburg auswärtige Grundherren.


4. Gemeinde Dettingen am Schloßberg,

evang. Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, 3/4 Stunden von Kirchheim entfernt, südlich von demselben, mit 2351 evang. und 2 kath. ortsangehörigen und (1840) 2059 ortsanwesenden Einwohnern. Die Bezeichnung des Ortes zum Unterschiede von andern gleichnamigen bezieht sich auf das vormals in der Nähe gestandene Schloß Schloßberg (siehe unten). Mindestens seit dem Jahr 1310 wird der Ort bald

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_175.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)