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„ut quandam proprietatem ad eandem ecclesiam curiensem pertinentem nomine circheim cum basilica decimali et omni pertinentia legitima in ducatu allamanniae in comittatu Neckergewe,“ die der König von dem Bischof für einen Hof in Chur erworben hatte „in jus regium nostrae ditionis reciperemus.“ Der König willigte ein, und es wurde dieser Tausch im Jahr 976 von Otto II. bestättigt. (S. Würdtwein nova subsidia diplomat. III 372 und 419.) So wurde Kirchheim königliches Kammergut; später kam es aber an die Herzoge von Zähringen und von diesen mit der Teck an die Herzoge v. Teck (s. unten). Kurz vor dem Übergange an Zähringen scheint hier eine königl. Münzstätte gewesen zu seyn; denn im Jahr 1059 schenkt Kaiser Heinrich IV. dem Grafen Eberhard von Nellenburg die moneta“ in der Villa Kiricheim, im Neckargau, in Eberhards Grafschaft.[1] Es ist zwar noch zweifelhaft, ob hier unser Kirchheim oder das auch im Neckargau, aber in Franken gelegene, ehemalige Reichsdorf Kirchheim gemeint ist; ein Zweifel der jedoch bei der Urkunde von 960 nicht aufkommen kann, da diese unser alemannisches Kirchheim deutlich bezeichnet.


Erste Einwohner.

Wir finden schon frühe eine große Anzahl von Ministerialen und Freien hier begütert, neben welchen fast ebenso frühzeitig das Kloster St. Peter als Grundherr auftritt, das schon im 12ten Jahrhundert hier einen Villicus oder Gutsaufseher hatte. Die eigentlichen Grundherrn aber waren hier ansäßige, längst erloschene, teck’sche Ministerialengeschlechter, die wir näher kennen lernen wollen.

1) Die von Kirchheim, welche Eines Geschlechts mit den Flachen, Känern, Hofwarten und denen von Dachenhausen waren.

Kizzinus senior de Kirchain, miles kommt im J. 1251 vor. Diethoch de Kirchaim 1258 und 1261; 1295 entsagt er mit seinen

  1. Kurze urkundliche Notiz in Stälins Wirt. Geschichte. I. 1841. S. 618.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_147.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)