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aus der Kellerei gereicht. Die Gesellschaft zählt gegenwärtig 50 Mitglieder.

f. Die Wollmarktshalle außerhalb der Stadt, nordöstlich von dieser, in früheren Zeiten unter dem Namen Freihof bekannt. Bis 1345 scheinen ihn die v. Kirchheim besessen und nun an die Reuß verkauft zu haben (s. unten). Sofort kam er an die v. Wernau, die ihn von 1452 an inne hatten. Nun aber kaufte ihn Albert Thumb von Eitelhanns von Hedingen; dann kam er an die Späth von Thumnau, die ihn noch 1470 besaßen. Im Jahr 1482 verkauft Ulrich von der Burg und Agnes von Lichteneck, seine Hausfrau, Bürger zu Kirchheim, an den Grafen Eberhard von W. ihr „Haus, Hofstatt, Hofraiten vnd Gesäß mit Gärten, Scheuren, Ställen vnd allem Begriff, mit dem Weiherlen vnd allen Rechten u. s. w. zu Kirchheim vor der Stadt an der Lauter,“ um ein Leibgeding und gegen die Verpflichtung, daß er der Herrschaft mit seinem Leib und einem Knecht dienen solle. Im Jahr 1493 besaßen ihn die von Zillenhardt; 1584 kam er an Leo v. Freyberg zu Neidlingen, 1600 kaufte ihn Württemberg um 7000 fl., das ihn 1608 an Hans Ulrich Link verkaufte, nachdem hier die Hofalchymisten Neuscheler aus Zürich und Mühlenfels laborirt hatten (s. württ. Jahrb. 1829. S. 304). Im Jahr 1690 erwarb ihn General v. Berner, und 1733 besaßen ihn die Freiherren v. Degenfeld; 1768 war eine Fräulein v. Gaisberg Besitzerin. Er steuerte bis 1806 zur Ritterschaft und hatte das Recht, die niedergerichtliche Obrigkeit auf dem Gute auszuüben. Im Jahr 1811 erwarben ihn Stadt und Amt von dem Generallieutenant von Phul, die alsbald mit einem Aufwande von 36.000–40.000 fl. eine Reiterkaserne einrichteten (s. unten). Im Jahr 1836 gab die Kriegsverwaltung das Gebäude, das schon seit 1819 für die Wollmärkte benutzt wurde, an Stadt und Amt ohne Vorbehalt zurück, und das Amt erhielt von ersterer eine Entschädigung von 6000 fl., wodurch es sofort ausschließliches Eigenthum der Stadt geworden ist. Neben den alten Gebäuden, die zu Wollmagazinen zweckmäßig

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_119.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)