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einzelne Obstbäume stehen, sind bereits 380 Morgen zu Gemeindebaumgütern angelegt, worauf etwa 12.000 Obstbäume stehen, jene, womit alle Land- und Vicinal-Straßen, außer denen der Alporte, besetzt sind, nicht gerechnet. – Ordentliche Baumschulen sind, außer Bissingen, wo eine solche vor einigen Jahren mit 730 veredelten Stämmen angelegt wurde, keine im Bezirke. – Erwähnung verdienen aber auch die zwei schönen Plantagen von hochstämmigen Maulbeerbäumen, welche zum Betriebe der Seidenzucht in der Paulinenpflege zu Kirchheim sich befinden und wo auch eine Obstbaumschule angelegt wird. – Der Obstbau ist von hohem Alter. Schon die Stiftungsurkunde über das nahe gelegene Kloster Wiesensteig vom Jahr 861 spricht von Obstgärten (pomariis). Sehr drückend war für die Bewohner des Lenninger Thales das aus Rücksichten auf den Weinhandel gegebene Generalrescript vom Jahr 1665, welches die Bereitung des Obstmostes verbot; denn einer Bitte derselben von dem genannten Jahre „ihren reichen Obstsegen zu eigenem Getränk mosten zu dürfen,“ wurde nicht Statt gegeben.

f) Waldbau.[1] Das Areal der Waldungen beträgt nach dem Ergebnisse der Landesvermessung 16.8185/8 Morgen, nämlich: Laubwald 16.7776/8 Morgen, Nadelwald 111/8 Morgen, gemischte Bestände 296/8 Morgen; davon gehören dem Staat 57896/8 Morgen, dem Adel 0, den Korporationen 6815 Morgen, den Privaten 42137/8 Morgen. Die Waldungen verhalten sich zur Gesammtfläche des Oberamts wie 1 : 3,8 oder etwas mehr als der fünfte Theil der letzteren besteht aus Waldungen. Auf den Kopf kommen etwa 9/16 Morgen. Große zusammenhängende Waldungen sind nicht vorhanden, da die Hölzer meistens in vielen Parcellen, von 912 Morgen bis zu 8 Morgen zerstreut liegen; doch verdienen als hervorragende Waldpunkte der Teckberg und der Aichelberg im Revier Bissingen, so wie der Hochbuch und

  1. Diesen Abschnitt verdanken wir der Gefälligkeit des Herrn Oberförsters, Oberforstmeisters von Lützow in Kirchheim.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 059. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_059.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)