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hervorsickerte, das sich bei weiterer Nachgrabung durch seinen penetranten Geruch als ein Schwefelwasser zu erkennen gab. Im Jahre 1839 wurde die Quelle ordentlich gefaßt und mit einem Pumpwerke versehen. Seither wird dieses Wasser in einer in Kirchheim errichteten Badeanstalt zu Bädern verwendet, und hat sich, sowohl in dieser Form als auch innerlich gebraucht, als recht heilsam bewährt (s. unten). Das Wasser kommt krystallhell aus der Quelle, trübt sich aber bald an der Luft und bekommt eine bläuliche Färbung. Es hat den eigenthümlichen Geruch nach Schwefelwasserstoffgas, eben solchen, jedoch keineswegs unangenehmen, Geschmack und eine Temperatur von 10° R. bei 18° Lufttemperatur. Über die Ergiebigkeit der Quelle fehlt es an näheren Untersuchungen. Das Wasser enthält neben einem nicht unbedeutenden Gehalt an Schwefelwasserstoffgas auch kohlensaures Gas und nur etwa vier und einen halben Gran fixe Bestandtheile auf ein Civilpfund; es sind schwefelsaure, salzsaure und kohlensaure Salze. Vgl. C. Gaupp, Dr. med., medizinische Topographie der Stadt Kirchheim u. T. Würzburg 1839. S. 11 ff.

3) Ein weiterer Schwefelbrunnen, der jedoch kaum benützt wird, findet sich zwischen Zell und Ohmden. Das Wasser ist bis jetzt noch nicht näher untersucht. Es scheint dieß dieselbe Quelle zu seyn, deren Bauhin (a. a. O. S. 15) unter dem Namen Rappenzagel erwähnt, mit der Bemerkung, daß sich die Landleute des Wassers zur Heilung der Krätze bedienen.

Nach Rösler (a. a. O.) befand sich um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bei Ober-Lenningen im sogenannten Tobel ein Sauerbrunnen, der jedoch zur Zeit, als er schrieb, schon verfallen war.

Der Sinnerinbrunnen in Nabern, dessen Bauhin (a. a. O. S. 229) gedenkt, und dem er eine besondere Wirksamkeit gegen die Ruhr zuschreibt, scheint nach dem, was er selbst davon sagt, doch wohl kaum als ein Mineralwasser angesehen werden zu können, vielmehr nur ein durch

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_017.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)