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1475 seine Gattin mit ihrer Morgengabe auf Schloß und Dorf Poltringen und Oberndorf an, dasselbe that im Jahre 1498 sein Sohn Wilhelm, dessen Gattin die Tochter des Tübinger Professors Martin Prenninger war; nach seinem Tod verkaufte die Wittwe diese Besitzung an Hans Rau von Winnenden.

Im 18. Jahrhundert hatte Österreich, dessen Besitz im Jahre 1633 und 1634 bei der damaligen Wendung des 30jährigen Kriegs durch kurzen württembergischen Zwischenbesitz unterbrochen wurde (Gerbert, Hist. nigr. sylv. 2, 403), 2/3 an Oberndorf und Poltringen; es schloß deshalb den 7. Nov. 1704 mit dem Ritterkanton Neckarschwarzwald einen Receß wegen der Collectation daselbst (Lünig 12a, 416). Im Jahre 1722 belehnte es damit den Freiherrn Markward Wilhelm von Ulm, dessen Nachkommen, gegenwärtig Freiherr Ferdinand Anton Johann Nepomuck zu Überlingen, noch jetzt 2/3 von Oberndorf und Poltringen besitzen, die mit der Herrschaft Hohenberg durch den Presburger Frieden (26. Dez. 1805) unter württembergische Oberherrlichkeit kamen.

Oberndorf war ein Filial von Poltringen; 1436 aber thut der Abt von Hirschau kund, daß Rudolf von Ehingen, Markward von Hailfingen der ältere und Hans Truchseß von Höfingen, alle Drei Vogtherren in Oberndorf, eine Pfründe für einen Priester, welcher in Oberndorf residiren sollte, stifteten.

Im Jahre 1791 wurde der württembergische und Baron von Ulm’sche Condominatort Oberndorf, mit Einwilligung des Herzogs von Württemberg, als Patrons durch den Bischof von Constanz von der Mutterkirche Poltringen getrennt und die Kaplanei zur Pfarrkirche erhoben, wobei jedoch der katholische Pfarrer in Poltringen von der Gemeinde Oberndorf für abgehende Stolgebühren mit jährlichen 12 fl. entschädigt werden sollte (Schwäb. Chronik 1791, S. 143). Das Patronat steht der Krone zu.


Öschelbronn,
Gemeinde III. Klasse mit 886 Einw., wor. 4 Kath. – Ev. Pfarrei. – Die Kathol. sind nach Hailfingen, O.A. Rottenburg, eingepfarrt.

Früher waren Ober- und Unter-Öschelbronn zwei Gemeinden je unter einem besonderen Schultheißen und einer eigenen Gemeindeverwaltung, nur in kirchlicher Beziehung war Ober-Öschelbronn nach Unter-Öschelbronn eingepfarrt; nachdem im Laufe der Zeit die beiden Orte, indem sie einander meist entgegen bauten, so zusammenhängend geworden waren, so wurden im Jahre 1824 beide

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_263.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)