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Heller verkaufte (Crus. Annal. Suev. 3, 227). Dagegen blieb noch ein ziemlicher Antheil in den Händen der Hailfinger; Märklin von Hailfingen erkaufte dazu im Jahr 1380 von Pfalzgraf Konrad von Tübingen hiesige eigene Leute (Schmid 452). Vielleicht durch Heirath in die Hailfinger Familie hatten die Herren von Lustnau hier Besitz; Adelheid, Wittwe des Hans von Lustnau, beschenkte im Jahr 1410 das Kloster Reuthin mit hiesigen Weingülten.

Neben den Hailfingern treten als Mitbesitzer die von Ehingen auf, zunächst Burkhard und Reinhard Gebrüder, welche vermittelst Heirath mit Adelheid und Sophie, Töchtern Hugens von Hailfingen, im Jahr 1320 nach dem Tode ihres Schwiegervaters hier festen Fuß faßten (Schmid, Urk. 154). Genannten Brüdern verlieh das Kloster Bebenhausen seinen hiesigen Fronhof im Jahr 1333 und ebenso ihren Nachkommen. Im Jahr 1416 ging von Hugo von Ehingen dessen Antheil durch Kauf an seinen Vetter Rudolf von Ehingen über (Lünig R.-A. 12a, 229, vergl. eb. 246), welcher sofort den Ehinger Theil allein besaß (Steinhofer 2, 670). Unter den 19 Kindern besagten Rudolfs ist der durch seine heldenmüthigen Fahrten nach der Ritterschaft berühmte Jörg von Ehingen, zuletzt Obervogt in Tübingen (geb. 1428 zu Hohenentringen und † 1508) zu nennen.

Einen weiteren Hauptantheil bekamen die von Gültlingen. Im Jahr 1387 wurden sie zuerst von Württemberg mit dem zum Schloß Hohenentringen gehörigen Rechte im Schönbuch belehnt (Scheffer 33).

Auch die Markgrafen von Baden hatten wenigstens im Anfang des 15. Jahrhunderts einen Theil von Entringen (Mon. Zoll. Nr. 548). Markgraf Bernhard errichtete im Jahr 1413 mit acht Edelleuten einen Burgfrieden wegen des Schlosses (Fromann De condom. territ. 58)[1]

Ums Jahr 1417 lebten fünf Edelleute auf hiesiger Burg friedlich beisammen und zeugten hundert Kinder, nämlich drei Herren von Hailfingen zusammen 60, ein Herr von Ehingen 19 und ein Herr von Gültlingen 21 (Gg. v. Ehingen Reisen nach der Ritterschaft, im Anfang). Wenn diese Familien zusammen in die, eine Viertelstunde entfernte Dorfkirche in Procession zogen, so bildeten


  1. Außer den im Text angegebenen Ganerben kommen zeitweise noch vor die von Bubenhofen. Am 4. Jan. 1470 verschrieb sich Hans von Helmstadt der jüngere gegen Graf Eberhard von Württemberg, daß er der Herrschaft W. mit dem ihm eingegebenen Theil des Schlosses zu E. gewärtig sein wolle (St.-A.). Im Jahr 1471 waren Mitbesitzer Wilhelm Kechler und Hans Glärin. Ruckgaber Grafen von Zimmern 97.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_180.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)