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Vermögens der Stiftungspflege auf etwa 3000 fl. hat die Vereinigung der Reyser’schen Stiftung[1] beigetragen. An Arme werden jährlich 50 fl. ausgetheilt, überdies sind noch einige Schulstiftungen vorhanden.

Das Dorfwappen ist eine weiße Ente.

Bis zum Jahr 1535 war Breitenholz Filial von Entringen, daher der Ortsgeistliche von Entringen früher den Heuzehnten in Breitenholz zu beziehen hatte; auch fand bis in die neuere Zeit zwischen beiden Orten Freizügigkeit in der Art statt, daß die Bürger von Entringen und Breitenholz gegenseitig das Bürgerrecht besaßen und bei der Annahme eines fremden Bürgers in dem einen oder andern Ort die Schultheißen und Gemeinderäthe der beiden Orte zusammentraten.

Auf dem sogenannten Pfaffenberg, einem nordöstlich von Entringen gelegenen hohen Punkte, von dem man eine sehr ausgebreitete Aussicht genießt, befindet sich ein schön gewölbter Brunnen, bei dem ehemals ein Begharden- (Beguinen-) Haus stund.

Nahe am Ort (nördlich) wird eine Stelle, das Bürgetle (d. i. Bürgle) genannt; man stößt daselbst zuweilen auf Grundmauern und Gebäudeschutt. Vermuthlich stand hier die Burg Graneck, (Crusius Paralip. 43), welche im Landbuch von 1623 als „eine alte, abgegangene Burg zu Entringen im Dorf, ist denen von Giltlingen gewesen“, angeführt wird.

Auf der Markung der Gemeinde liegt 1/2 Stunde östlich vom Dorfe das dem K. Oberststallmeister und Kammerherrn Freiherrn von Taubenheim gehörige Rittergut Hohen-Entringen, welches aus dem Schlosse, 1/8 Morgen 20 Ruthen Gärten, 785/8 Morgen 16,8 Ruthen Äcker, 273/8 Morgen 39,5 Ruthen Wiesen, 50 Morgen Weide, Wege etc. und 85 Morgen Waldungen besteht; letztere sind mit Ausnahme von 10 Morgen Nadelwaldungen (Forchen) mit Buchen bestockt, denen die Eiche als Oberholz beigesellt ist.

Auf einem steilen, felsigen Vorsprung der Schönbuchsterrasse steht das weithin sichtbare Schloß mit seinen Nebengebäuden, die nebst dem vorhandenen Hofraume und Küchegarten mit einer, theilweise sehr alten Mauer rings umfangen sind. Von drei Seiten natürlich fest, wurde das Schloß auf der allein leicht zugänglichen Ostseite mittelst eines tiefen Grabens, den man in den Felsen (grobkörniger Keupersandstein) einhauen ließ, ebenfalls fest und


  1. M. Johannes Reyser stiftete im Jahr 1504 in Verbindung mit Angehörigen seiner Familie eine Summe zum besten der Armen, welche sich im Jahr 1816 auf 1212 fl. belief.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_176.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)