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sogenannten Verfangenschaftsrecht geerbt (Fischer, Gesch. der deutschen Erbfolge, 2, 206. Wächter, Württemb. Privatr. 1, 201. 202).

Eine Rechtsgenossenschaft, die der sogenannten Schönbuchsverwandten, bestund; solche hatte gewisse Nutzungsrechte in dem Schönbuch, und begriff nicht blos die im genannten Wald selbst liegenden Dörfer, sondern auch Herrenberg und die Orte des Ammerthals (Wächter a. a. O. 1, 118. 128. Schmid 399. 478. Pfaff Gesch. v. W., II. 409).

Das Oberamt Herrenberg erhielt im Jahre 1806 halb Altingen, und vom aufgelösten Oberamt Bebenhausen: Reusten und Unter-Öschelbronn, trat ab 1807 Nellingsheim an das Oberamt Horb, 1808 Eckenweiler, Remmingsheim und Wolfenhausen an Rottenburg, Mötzingen an Nagold, erhielt dafür 1808 vom Oberamte Tübingen Entringen, Oberndorf und Poltringen. Im Jahre 1810 bekam es vom Oberamt Rottenburg Hailfingen (das es jedoch 1813 an dieses wieder zurückgab), vom Oberamt Tübingen Pfäffingen, Unter-Jesingen mit Roseck, Hagelloch, vom Oberamt Nagold Bondorf mit Hohen- und Nieder-Reuthin und Wurmfeld, Mötzingen, Sindlingen, Ober- und Unter-Jettingen. Am 6. Juli 1842 trat es Hagelloch wieder an das Oberamt Tübingen ab. Seitdem hat es seinen jetzigen Bestand.

Im Jahre 1806 kam das Oberamt zum Kreis Rottenburg, im Jahre 1810 zur Landvogtei am mittlern Neckar. Bei der neuen Kreiseintheilung im Jahre 1817 gelangte dasselbe zum Schwarzwaldkreis.


2. Kirchliche Verhältnisse.


Der Oberamtsbezirk gehörte zum Bisthum Constanz, und zwar zu dessen Archidiaconat an dem Wald, und war drei Landcapiteln, Herrenberg (welches auch das Nagolder hieß, Cleß 2b, 451), Tübingen und Böblingen, zugetheilt. Zu Herrenberg gehörte: Herrenberg, Affstätt, Altingen, Bondorf, Gültstein, Ober- und Unter-Jettingen, Kayh, Kuppingen, Mötzingen, Nebringen, Nufringen, Öschelbronn; zu Tübingen: Entringen, Oberndorf, Pfäffingen, Poltringen, Reusten, Unter-Jesingen; zu Böblingen: Gärtringen, Hildrizhausen.

Nach der Reformation, welche 1534 in den damals württembergischen Orten allgemein eingeführt wurde, traten folgende Änderungen der kirchlichen Eintheilung in’s Leben. Nach der Synodalordnung von 1547 bildeten Herrenberg, Neuenbürg und Wildbad ein Decanat, Herrenberg aber erhielt schon 1550 einen eigenen Decan und kam 1577 zum Generalat Tübingen, später zum Generalat

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 093. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_093.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)