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und Rechte (Württemb. Jahrb. 1846, II. 180, 181); in Roseck war eine seiner sechs Pflegen (Reyscher, Statutar. Rechte 200).

Unerheblicher war der Besitz anderer Klöster. Am meisten kommt in Betracht der des Klosters Hirschau, nach diesem der der Klöster Blaubeuren (besonders bei Pfäffingen und Unter-Jesingen) und Kreuzlingen, in früher Zeit der des Klosters Ottobeuren, in noch früherer der des Klosters Lorsch an der Bergstraße.

Brachten nun auch die Käufe der Jahre 1347 und 1382 den pfalzgräflichen Theil des jetzigen Oberamts und die Reformation im Anfang des 16. Jahrhunderts den Antheil der Klöster Bebenhausen und Hirschau in die Hände der Herrschaft Württemberg, so waren doch noch viele vereinzelte Besitzungen, welche die Erwerbskunst der genannten Herrschaft an sich zog: Bondorf im Jahre 1363, Ober-Jettingen 1363, 1440 etc., Thailfingen 1418–1457, Ober-Öschelbronn 1427–1612, Sindlingen wie es scheint 1440, Breitenholz 1446–1473, Entringen hauptsächlich 1468–1473, Mötzingen 1581, Unter-Jettingen 1603, 1/3 Oberndorf und Poltringen 1695, 2/3 1805, Pfäffingen 1699–1753, 1/2 Unter-Öschelbronn 1774, 1/2 Altingen 1805.

Bei der württembergischen Landestheilung, welche von 1442 bis 1482 dauerte, kam das damalige Amt Herrenberg zu dem Theile Graf Ludwigs, welcher seine Söhne Ludwig und nach diesem Eberhard im Bart zu Nachfolgern hatte (dem Uracher Theile). Unter den vielen Lehensleuten kam im Jahre 1442 an diesen Theil Berchtold Harder (zu Gärtringen gesessen), Hans Lutz zu Herrenberg, Hainz und Hans Belinger von Kayh, Burkhard von Bondorf, Gabriel Keßler von Bondorf, Conrad Hermann von Kayh, Heinrich von Gärtringen, Thein von Gärtringen; bei dem sogenannten Neuffener Landestheil war dagegen Hans von Gärtringen (Steinhofer 2, 832).

Genannter Graf Ludwig von Württemberg, der Vater, wies seine im Jahr 1434 heimgeführte Gemahlin Mechthild, Tochter des rheinischen Pfalzgrafen Ludwig, mit 13.000 fl. Heimsteuer auf Herrenberg, welche Summe jedoch im Jahre 1452 aus Veranlassung von Mechthildens zweiter Ehe, mit dem Erzherzog Albrecht von Österreich, von Herrenberg abgelöst und auf Haigerloch verschrieben wurde. (Chmel, Mater. 2, 28. 74.)

Aus den Rechtsalterthümern ist anzuführen, daß zu Tübingen Recht holten: Herrenberg, Bondorf, Hildrizhausen, Oberndorf, Boltringen, Jesingen, Entringen, Breitenholz, Pfäffingen, Reusten (Schmid, Urk. 246. 247). In Herrenberg und in den Amtsorten wurde vor der Einführung des Landrechts nach dem

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 092. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_092.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)