Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Als 27. Oktober 1810 das Oberamt Beilstein aufgelöst wurde, kam Ober- und Untergruppenbach mit Donbronn, Ober- und Unter-Heinrieth, Hapenbach, Ezliswinden zum Oberamt Heilbronn, 1812 zum Oberamt Besigheim, durch Gesetz vom 6. Juli 1842 wieder zum Oberamt Heilbronn.

Der Staat verkaufte im Jahre 1829 das Schloß Stettenfels mit Ausnahme der Wohnung des Revierförsters (außerhalb dem Burggraben), nebst dem Schaafweiderecht und dem Schaafhaus um 40.000 fl. an die Gemeinde Gruppenbach, welche im Jahre 1852 Schloß und den größten Theil der Güter wieder um 28.000 fl. an Friedrich Korn von Calw verkauft hat; der jetzige Besitzer ist Anton Mayer zu Stuttgart.

In neuerer Zeit ereigneten sich in Untergruppenbach mehrere Feuersbrünste, so daß die Brandversicherungskasse im Jahre 1844 450 fl., im Jahre 1848 3383 fl. 20 kr., im Jahre 1850 1046 fl. 25 kr., im Jahre 1853 1476 fl., im Jahre 1854 576 fl. zu zahlen hatte.

Das Schloß Stettenfels ist durch einen tiefen trockenen Graben von dem übrigen Berge abgetrennt, über welchen ehedem eine Zugbrücke geführt hat, die 1785 einer steinernen Platz machte.

Ein starker viereckiger Thurm, unter welchem das Hauptthor hinführte, diente zur Vertheidigung. Er wurde, weil er der Durchfahrt mit geladenen Wagen hinderlich war, erst in dem jetzigen Jahrhundert abgebrochen. Nahe dabei befindet sich ein sehr tiefer Brunnenschacht, aus welchem das Trinkwasser in einem Eimer durch Hunde in einem großen Tretrade emporgehoben wird.

Von der alten Burg sind noch der Graben und die äußeren Umfassungsmauern mit Brustwehren vorhanden. Das Schloß mit 3 Stockwerken, welches an jeder der 4 Ecken einen runden Thurm, und gegen Osten einen Giebel mit Zinnen und einen Söller hat, ist wahrscheinlich bald nach dem 30jährigen Kriege erbaut worden, in der Schloßkapelle war ein Altar aus geschliffener Lava.

Die Kirche in Gruppenbach ist 1831 umgebaut worden. Der Staat gab 4350 fl. dazu und zur neuen Orgel 1848 1915 fl. Nur der viereckige Kirchthurm mit einem hohen Dache ist alt, hat Rundbogenfenster und ein einziges Spitzbogenfenster.

Das Pfarrhaus ist aus dem 18. Jahrhundert.

In Donnbronn ist seit 1861 eine Schule mit einem Schulmeister.

Eine Mahlmühle mit 3 Gängen wird vom Gruppenbach getrieben.

In Gruppenbach baut man viel Hirse.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_354.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)