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das Lehen, weil dieser als Anhänger von Churpfalz in der Reichsacht war, und übergab es dem Michael von Lommersheim.

Von 1504–1645 treten diese Edlen von Lommersheim als württembergische Vasallen für Schloß und Dorf Untereisesheim auf. Hier wohnten sie in dem Schlosse, das nahe beim Dorfe westlich von der Heerstraße, die von Heilbronn nach Wimpfen führt, stand, und durch tiefe Wassergräben geschützt war. Nur diese Gräben sieht man noch, und die Umgebung heißt man noch den Schloßgarten.

Im Jahre 1573 wurde allhier eine protestantische Pfarrei errichtet (Binder 243)[1].

Johann Sixt von Lommersheim bewarb sich 1620 beim Kaiser um den Blutbann in Untereisesheim; 1624 wollte er seine Rechte an Württemberg verkaufen, der Kauf kam jedoch nicht zu Stande, dagegen übergab er in seinem Testamente († vor 13. Febr. 1634) den Herzogen von Württemberg den Kirchensatz mit Bestellung der Pfarrei und Schule und mit der Bitte, die Einwohner bei dem evangelischen Glauben zu lassen, und Pfarrei und Schule wohl zu besetzen. Im Jahre 1623 waren einige Einwohner Wiedertäufer geworden.

1634 24. März bat Ludwig Friedrich von Lommersheim den Herzog Eberhard III. von Württemberg, ihn mit Untereisesheim und zwei Anlehen von 800 fl. und 3500 fl. zu belehnen. Zu Ende desselben Jahres fielen die Kaiserlichen ein; Untereisesheim wurde 1635–1639 ganz ruinirt, das Schloß verbrannt. Die Einwohner flüchteten sich, die meisten nach Wimpfen. Die Kirche ward verwüstet, der Pfarrer vertrieben. Ludwig Friedrich von Lommersheim hatte schon im Jahre 1634 das Schwert ergriffen, um für den Glauben seiner Väter zu fechten; am 4. Mai 1645 hielt er wieder um Belehnung an, und fiel der letzte seines Geschlechts am 4. Mai 1645 in dem Treffen bei Herbsthausen unweit Mergentheim, wo er mit vielen anderen Deutschen unter Turenne focht, der dort von den Bayern unter Mercy eine Niederlage erlitt.

Hierauf bewarb sich bei dem württembergischen Lehenhofe Johann von Werth, nachdem er General in kaiserlichen Diensten geworden

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_346.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Frühere Verhältnisse betreffend, ist zu dem Wormsischen Archidiaconats- und Decanatsregister von 1496 angemerkt: Isesheim minor S. Cunibertum ecclesiae parochialis patronum selegit. Conradus de Hasmersheim armiger ad eam praesentat. Ibidem altare B. M. V. consecratum tantum. Würdtwein Nov. subsid. 3, 310.