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Lanzenspitze, eine Büchse mit Nürnberger Scheibenschloß und Schwefelkies und andere Waffenreste gefunden.

1635 hausten die Kaiserlichen auch in Obereisesheim schrecklich, die meisten Einwohner wurden von Pest und Hunger hingerafft oder entflohen. Der Pfarrer flüchtete nach Weinsberg, so daß von 1636 bis 1639 keiner mehr im Orte war. Lichtenstern hatte den Pfarrer einzusetzen.

1645 brannten Franzosen das Pfarrhaus und andere Gebäude ab.

Württemberg vereinigte die Besitzungen der Klöster zu Lichtenstern und Laufen, 1805 auch die der Heilbronner Deutschordens-Commende.

Vom kleinen Zehnten bezog Lichtenstern 1/3, der Pfarrer 1/3, die von Neidek, nachher die Familie von Rühle zu Heilbronn 1/3. 1726 starb diese Familie mit dem Bürgermeister D. Joh. Esaias von Rühle aus. Seine einzige Tochter war die Gattin eines von Frederking, von dem das Zehntantheil an die Familie von Todenwarth zu Steinfeld in Sachsen kam. Dieser Todenwarthsche Antheil war württembergisches, früher hessisches Mannlehen.

Bis zur Ablösung bezogen den Heuzehnten die genannten Decimatoren des kleinen Zehntens, vom großen Fruchtzehnten Württemberg 2/3, von Todenwarth 1/3; aus 4 Morgen der Schulmeister zu Neckargartach, vom Meßner- und Darmuthdistrict der Staat 1/2, der Pfarrer 1/2, aus einzelnen Morgen der Ortsmeßner.

Ein Theil der Güter war dreitheilig, so daß 1/3 des Ertrags und die Zehnten der Stadtpfarrer zu Neckarsulm und der Meßner des Stifts in Wimpfen im Thal zu beziehen hatte.

Nach dem Lagerbuche waren folgende Gülthöfe in Obereisesheim: der Beistel-, Brühl-, Deutsche-, Drittel-, Groß-, große Präsenz-, große Wormser-, Kochendorfer- Kreken-, klein Präsenz-, klein Wormser-, Lange-, Laufener-, Neufer-, Nikel-, Pflaumer-, Spital-, Spatzen-, Steiner-, Stiegel- und der Wittum-Hof.


Sontheim,
katholisches Pfarrdorf II. Classe, mit 1074 Einwohnern, worunter 98 evangelische, Filialisten von Horkheim, und 89 Juden mit Synagoge.

Dieses Dorf liegt nicht weit vom Neckar, wo sich die Schozach in denselben einmündet, nachdem sie den von Flein herab durch Sontheim fließenden Deinenbach aufgenommen hat.

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_330.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)