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und Gattin Hugos von Neidek erkauft hat, und 1359 von Hugo von Neidek, Canonicus zu Würzburg, einen Hof in Isensheim geschenkt erhielt, daß das Kloster Maulbronn einen solchen besaß, daß die Präsenz zu Heilbronn 1494 Güter in Obereisesheim erwarb und daß nach dem Heilbronner Rathsprotokoll vom 18. September 1593 Philips von Helmstadt damals in Obereisesheim begütert war.

Die Kirche war dem h. Mauritius geweiht; sie hatte einen Marienaltar. Das Kloster Lichtenstern hatte das Patronat, welches mit dem Kloster an Württemberg gelangte.

In den Jahren 1519–1534 war Ulrich aus Württemberg verdrängt. Nachdem er sein Herzogthum wieder erobert hatte, wurde das Kloster Lichtenstern aufgehoben und dessen Einkünfte, somit auch Obereisesheim, dem württembergischen Kirchengut einverleibt. Lichtenstern erhielt ein Kloster-Hofmeisteramt, später Oberamt, welchem Schultheiß, Gericht und Einwohnerschaft zu Obereisesheim untergeordnet waren, bis am 25. April 1807 das Oberamt Lichtenstern aufgehoben und Obereisesheim dem Oberamt Heilbronn zugetheilt wurde.

Das Ortswappen von Obereisesheim ist das des Klosters Lichtenstern, nämlich ein Stern, welcher 6 Spitzen hat. Noch sieht man es auch auf Marksteinen von den Jahren 1528, 1555 u. s. w.

1622 26. April wurde die Schlacht von Wimpfen auf den Markungen von Biberach und der beiden Eisesheim geliefert. Georg Friedr. Markgraf von Baden war am 25. April von Schweigern über Biberach auf dem Ackerfelde von Obereisesheim angekommen. General Tilly mit seinen Bayern übernachtete im Obereisesheimer Wald. Der Markgraf war schon sehr im Vortheil und hätte gesiegt, wenn nicht unerwartet Don Corduba mit 22 Cornets Reitern aus Spanien angesprengt und ein badischer Pulverwagen sich entzündet und Tod und Verwirrung unter die Markgräflichen gebracht hätte. Auf dem Obereisesheimer Felde starben der 27jährige Prinz Magnus von Württemberg (Bruder des regierenden Herzogs), Graf Joh. Wolfg. von Löwenstein, Gg. Phil. v. Helmstatt, Fried. und Jacob von Weiler, Joh. Phil. Schertel von Burtenbach, Phil. Reinh. von Hornberg, Wolfg. Christof von Lichtenstein, Hans Jacob von Gültlingen und noch viele andere den Heldentod.

Noch befinden sich 3 große Kugeln aus dem rothen Sandstein des Schwarzwaldes in der Mauer des Kirchhofs eingemauert, mit 1622 bezeichnet, und im Dornetwalde wurden noch 1854 eine

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_329.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)