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1854 wurden die Fundamente eines römischen Wachhauses bei dieser Straße ausgegraben (mit römischen Ziegeln, welche Randleisten hatten). Da solche Wachhäuser bei uns im Mittelalter zu Kapellen eingerichtet worden sind, so geht die Sage, es sei hier ein Kloster gestanden.

Güter zu Isenheim, Isinesheim, in Isernesheimer Marca wurden nach dem Schenkungsbuch von Lorsch diesem Kloster schon in den Jahren 764 u. ff. bis 797 geschenkt, darunter in den Jahren 775, 779 und 793 Weinberge.

Es kann übrigens weder hier noch in den nächst folgenden Urkunden zwischen Ober- und Untereisesheim genau unterschieden werden.

Frühe hatte hiesigen Besitz das Stift Wimpfen, wenn gleich die Urkunde König Ludwigs vom 20. August 856 über den Immunitätsbezirk dieses Stiftes, in welcher auch villa Iseniszheim, Isinenszheim vorkommt (Württ. Urk.-Buch 2, 445), unterschoben ist, ferner das Hochstift Worms.

Letzteres ertauschte zwischen 950–976 von einem Grafen Burkhard hiesige Güter (eb. 1, 212); es überließ solche 1142 an den Grafen Boppo von Laufen zu Lehen, an Bligger von Steinach als Afterlehen (Schannat Episc. Worm. 2, 74).

Weltliche Hauptbesitzer waren die Herren von Weinsberg, zu deren Herrschaft Scheuerberg der Ort gehörte.

Wohl aus ihrem Besitz brachte das Kloster Lichtenstern bald nach seiner 1242 erfolgten Stiftung manches an sich und legte den Grund zu seiner Erwerbung des ganzen Dorfes.

Sonst veräußerten diese Herren Hiesiges 1335 an Churmainz (Würdtwein Nov. subs. 5, 114), behielten übrigens noch mehreres für sich oder zogen veräußertes wieder an sich, was aber zuletzt meist auch an das Kloster Lichtenstern gekommen ist.

Mitbesitzer waren die von Urbach, unter denen Bernhard und Konrad 1451 das halbe Dorf Obereisesheim an das ebengenannte Kloster verkauften.

Die Schirmherrschaft über Obereisesheim kam mit der über das Kloster selbst und mit Weinsberg 1450 an Churpfalz, 1504 von letzterem an Württemberg.

Hiesige Gefälle hatten einst die Grecken von Kochendorf (Reichsständ. Arch. Urk. 1, 63).

Von anderen Besitzern ist noch bekannt, daß das Kloster Laufen 1327 einen Hof für 58 fl. von Guta, Tochter Conrads von Helmstadt

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_328.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)