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Unter den Carolingern hatte Böllingen auch eine Kirche (Basilica), den Aposteln Peter und Paul geweiht, welche um 823 Adelbold dem Stifte Neuhausen bei Worms nebst Gebäuden und Gütern geschenkt hat (Württ. Urkundenbuch 1, 98). Das Hochstift Worms selbst erhielt zwischen 950–976 von einem Grafen Burchard hiesige Güter (in Bellingen) tauschweise als bleibendes Eigenthum (Württ. Urkundenbuch 1, 212).

Im Jahre 1233 erwarb das Stift Wimpfen, 1268 und 1283 das Kloster Steinheim an der Murr, 1306 das Kloster Adelberg, letzteres von Erkinger dem Jüngeren von Magenheim, hiesige Güter.

In den fehdevollen Zeiten des 14. und 15. Jahrhunderts scheint die Kirche u. s. w. zerstört worden zu sein, so daß nur einzelne Höfe und die Güter übrig geblieben sind.

Der Heilbronner Spital besitzt noch folgende Urkunden über die Erwerbung der Böllingerhofgüter, in Heilbronn ausgestellt: 1360. Raven von Taspach, Edelknecht und seine Frau Anna verkauften an Volmar Lemlin, Bürger zu Heilbronn, all ihr (von dem Kloster Steinheim erkauftes) Recht, Gut etc. zu Bellingen im Dorfe oder im Feld, ohne die Mühle, um 120 fl.

1365. Rafan von Fürhenfeld, Dietrich und Wilhelm, seine Söhne, Edelknecht, verkaufen dem Hans Rechan von Neckargartach 1/3 des Bellingerhofs.

1381. Heinz von Stein, Bürger zu Heilbronn und Clara Volmarin, sin Husfrau, und Eberhard Volmar und seine eheliche Wirthin Anna von Maßenbach verkaufen an Hans Eyerer, Bürger zu Heilbronn 1/2 der Güter, die ihr (der Clara) Vater und Mutter zu Bellingen hatten um 200 Pfund Heller.

1384. Eberhart Volmar, Bürger zu Heilbronn und Anna von Maßenbach, sin Husfrau verkaufen an Hansen Eyerer, Bürger zu Heilbronn 1/2 der Güter, die Volmars Eltern zu Bellingen hatten um 350 Pfund Heller.

1394. Contz von Helmstat, Edelknecht und Felicitas von Thalheim, seine Hausfrau, verkaufen an Hans Eygerer ihr Holz in Bellinger Mark um 119 Pfund.

1394 stiftet Heintz Bürger von Dinkelspühel Bürger zu Heilbronn und Anna Mettelbach, seine eheliche Hausfrau den armen kranken siechen Leuten und Dürftigen des Spitals zu Heilbronn einen Hof in Bellingen.

1397. Hans Stör, Bürger zu Heilbronn und seine eheliche Hausfrau die Katharine und Anna, Hansen Sikingers seligen eheliche Hausfrau, schenken 21/2 M. Acker zu Bellingen dem Spital in Heilbronn.

1415. Hans Eygerer der Elter, Bürger zu Heilbronn schenkt um des Seelenheils seiner 2 Frauen u. s. w. Willen die Mühle zu Bellingen, damit man den armen kranken Siechen des Spitals zu Heilbronn Fleisch und in der Fasten Hering kaufe.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_325.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)