Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Horkheim, die halbe Burg und wohl auf 80 Morgen Ackers in allen Zelgen, und die Lehen rühren von Lichtenberg. Johann von Nipperg die Fischenzen zu Horkheim, die seines Vaters waren und Lehen sind von der Herrschaft Lichtenberg.“ Im Jahre 1406 eignete Graf Eberhard von Württemberg dem Hans von Urbach Güter und Gülten gegen Auftragung anderer. So erhielt auch Seifried Osterbronn von Riexingen 1437 einen Hof in Horkheim, welchen er von Württemberg zu Lehen trug, von dieser Herrschaft geeignet (Steinhofer 2, 798). Einen hiesigen Hof verpfändeten unter anderem den 17. Januar 1436 die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg an Albrecht Spät. Dagegen war Horkheim ausdrücklich ausgenommen gewesen, als im Jahre 1432 dieselben Grafen mehrere benachbarten Besitzungen an Hans von Helmstädt versetzten (Steinhofer 2, 760). – Noch am 5. April 1602 erkaufte Herzog Friedrich von Württemberg für 5300 fl. einige Güter und Rechte von Georg von Rinderbach und Rudolf von Westerstetten.

Als Veste bestund und steht noch ein Wasserschloß, einst durch Graben schwer zugänglich, welches die Lemlin von Thalheim, Heilbronner Patricier, so viel man weiß schon 1470 Volmar Lemlin, † 1476, von Churpfalz zu Lehen trugen und worüber Württemberg, welches übrigens der s. g. Burgherrschaft nie die hohe Gerichtsbarkeit zugestanden hatte, erst 1806 in Folge des Preßburger Friedens die Oberlehns- und Landesherrlichkeit in Anspruch nahm.

Horkheim war in alten Zeiten ein „Freifleck“ und war lange noch von der württembergischen gemeinen Landsteuer befreit, nur zur Türkenhilf mußte es beitragen.

Hans Lemlin wurde den 19. Sept. 1532 in des Reiches Zug von den Türken erlegt, wie eine Inschrift in hiesiger Kirche besagt. In seiner Familie vererbte sich das Gut, bis am 25. April 1622 Valentin Lemlin Schloß und Güter zu Horkheim an den württembergischen Oberstlieutenant Georg von Seybold verkaufte. Dieser zeigte dieß am 22. Dezember 1623 dem Ritterkanton am Kocher an mit der Erklärung, daß er davon seine Steuer in die Kantonskasse zahlen wolle. Im März 1686 richtete dieser Ritterkanton an Churpfalz die Bitte, das Lehen für Johann von Seybold in ein Kunkellehen zu verwandeln, was auch bewilligt wurde, und so kam das Rittergut durch seine Tochter Marie Eleonore an deren Gemahl Hans Ulrich von Remchingen, † 1690 als württ. Rittmeister und Canton Neckarischer Rath und Ausschuß.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_308.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)