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werden sollte (Notizenblatt zum Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen 1851, 310). Immerhin wies König Albrecht (1298 bis 1308) den Herdegen von Grindlach mit einem jährlichen Bezug von 100 Malter Frucht und 12 Karren Weines auf einen hiesigen Kloster Odenheimer Hof, gebot jedoch am 3. April 1308 dem Landvogt Konrad von Weinsberg, solche Abgabe nicht mehr einzufordern. Kaiser Ludwig verpfändete den 18. Juli 1330 an Albrecht Hofwart von Kirchheim mit der Vogtei über das Kloster Odenheim auch die hiezu gehörige über das Dorf Großgartach[1] und gestattete am 30. März 1338 die Übertragung solcher Reichspfandschaft an den Bischof Gerhard von Speier (Remling, Urkundenbuch zur Gesch. der Bischöfe zu Speier. Ältere Urk. 533, vergl. auch 570. 601. 647. 666). Sofort bestund die Reichsunmittelbarkeit Odenheims und seiner Güter meist nur in Ansprüchen, und die Streitigkeiten über das Schirmrecht endeten erst mit dem Vergleich, welchen das Stift Odenheim 1775 mit dem Hochstift Speier abschloß.

Nach dem Stift Odenheim[2] sind als unbedeutendere geistliche Besitzer zu nennen die Klöster Hirschau (12. Jahrh.), Maulbronn (erhält 1287 Antheil an der Kelter) und Schönthal (1416), ferner die Heilbronner Kirchenpräsenz zu St. Kilian (erkaufte 1418 den Straubenhof von denen von Bachenstein).

Von benachbartem Adel treffen wir außer der genannten Familie allhier begütert und berechtigt: die von Magenheim 1280, die von Weinsberg (Konrad von Weinsberg 1411 durch den Bischof Johann von Worms mit einem hiesigen Gute belehnt. Ludewig Reliq. 12, 572), die von Böckingen (trugen 1285 ff. den halben Weinzehnten an dem hiesigen Wartberg von den Grafen von Zweibrücken zu Lehen), die von Menzingen (vgl. oben), die von Venningen (Schwigger von Venningen verkauft 1397 Güter und Rechte an einen Heilbronner Bürger), die von Gemmingen (Lampadius,

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_300.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Zeitschrift für Archivkunde 2, 482. Eine solche kaiserliche Verfügung konnte irrigen Anlaß geben, in Großgartach ein ursprüngliches Reichsdorf zu vermuthen, für welches der Ort allgemein gilt (Dacheröden, Staatsrecht der freien Reichsdörfer 1, 140 und die dort angeführten Schriften, Zeitschrift a. a. O. 2, 452). Urkundlich beweisen läßt sich diese ursprüngliche Stellung des Dorfes keineswegs.
  2. Solches erkaufte noch Güter 1397, 1403 von den von Venningen, 1404 von Eberhard von Menzingen, 1407 von Conrad von Witstett, 1409 von Hans von Adelsheim, 1429 von den von Massenbach.