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19. December 1805 dazu ermächtigt war, nahm es auch von Fürfeld Besitz, und in Folge der Verträge mit Baden 17. Oktober und 13. November 1806 ist der Ort württembergisch geblieben. Er wurde am 18. Januar 1807 dem neu gebildeten Oberamt Kirchhausen zugetheilt, nach dessen Auflösung 26. April 1808 aber dem Oberamte Heilbronn.

An dem Zehnten participirte die Pfarrei Bonfeld 1/3, der Pfarrei Fürfeld stund der Zehnte nur aus 108 Morgen allein zu. Alle anderen Gefälle gehörten der Grundherrschaft, nachdem im Jahre 1828 Freiherr Carl Franz Dietrich von Gemmingen von der Gesellschaft Bube, Merkle und Cons. zu Heilbronn die Zehnten und Gülten erkauft hatte, welche bis 1803 dem St. Peterstift zu Wimpfen gehörten.

Sämmtliche bürgerliche Gebäude und Güter mußten bei Verkäufen 5% Handlohn bezahlen.

Alle diese Zehnten und Gefälle sind abgelöst worden.

1837 die Erntefrohnen, 1838 die Jagdfrohnen und die Abgabe aus Gebäuden an Rauchhaber je im 20fachen Betrag, wofür die Gutsherrschaft 760 fl., 130 fl. und 2496 fl. 20 kr. erhielt; 1841 die Landacht mit 4102 fl. 40 kr.

1851 erhielten die Grundherren für den Blutzehnten und Handlohn 3088 fl., und für ihren großen Zehnten 1852 26.757 fl. im 16fachen Betrage.

Ebenso wurde 1852 der Zehnte der Pfarrei Bonfeld mit 8000 fl. abgelöst.

Bei so vielen Grundabgaben, welche die Einwohner zu Fürfeld zu leisten hatten, blieben die meisten arm. Der Feldbau und die Rindviehzucht sind fast die einzigen Nahrungsquellen der Einwohner; und ein besonderes Glück ist es für sie, daß ihre Felder vom Hagel schon sehr lange Zeit her verschont bleiben, weil der Steinsberg bei Sinsheim und der Heuchelberg bei Großgartach als Gewitterableiter dienen.

Die Fürfelder sind fleißig und sie nehmen sich gerne die grundherrliche Meierei von ca. 250 Morgen, welche schon seit einiger Zeit musterhaft betrieben wird, zum Vorbilde.

Außer dem Betriebe des Ackerbaus und der Viehzucht werden auch Kalksteine für Bauten, Straßen und Kalköfen gebrochen.

Die Mahlmühle hat 3 Gänge.

Fürfeld war bis zum Jahre 1861 Poststation und Sitz einer Posthalterei, die nach Bonfeld verlegt wurde. Die sonst sehr belebt

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_297.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)