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Spital jährlich fünf Malter Haber an die Kellerei Weinsberg liefern.

Der Hof erfreute sich aber auch noch des kaiserlichen Reichsschutzes, was die Kaiser beim Regierungsantritte dem Orden bestätigten, in den Jahren 1563, 1613 und so fort bis 1792.

Ein Lagerbuch von 1564 enthält die alten Ordnungen auf dem Hofe.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatte Heilbronn dem Meister und Convent zu Stephansfeld Heiligengeistordens, Straßburger Bisthums, 17.700 Gulden geliehen. Als der französische Krieg dieses Gotteshaus in große Noth brachte, verkaufte Meister Groskopf am 22. Januar 1601 den der Stadt bisher nur als Pfand angewiesenen Hipfelhof sammt Zugehör, mit der Collatur und Pfarrei Flein, dem halben Zehnten, Güter und Gefälle daselbst um 45.000 spanische Thaler, wobei der Meister versprach, den Hof von dem Württembergischen Schutz- und Schirmrecht zu befreien. Ehe aber der Consens des Ordensgenerals zu Rom eingeholt wurde, starb der Meister, und der Convent wollte den Kauf nicht vollziehen lassen. Die Stadt rief nun das Kammergericht um Entscheidung an, daß ihr doch wenigstens die 17.700 fl. zurückbezahlt werden sollten, und als das Kammergericht lange zögerte, so nahm Heilbronn ohne Weiteres unter württembergischem Schutze den Hipfelhof in Besitz. Nun wurde der Rechtsstreit vor dem Reichshofrath anhängig, und ein Urtheil vom 3. August 1628 sprach den Hof zwar dem Heiligengeistorden zu, dieser mußte aber das Darlehen wieder heimbezahlen. Schon am 6. August 1628 nahm der Spitalmeister wieder die Erbhuldigung auf dem Hipfelhof ein.

Während des 30jährigen Krieges, am 2. Februar 1632, schenkte König Gustav Adolf von Schweden der Stadt Wimpfen alle Besitzungen des Heiligengeistordenshauses zu Wimpfen, unter welchen auch der Hipfelhof mitbegriffen gewesen sein mußte. Am Ende des Monats vergabte derselbe dagegen den Hipfelhof an den Heilbronnischen Stadtsyndicus Dr. Planer. Hierüber kam es zwischen der Stadt Wimpfen und dem letztern zu einem lebhaften Streit. (Siehe Hüpffelhoff: das ist, kurze .. Information und Deduction, wie ein Rath der St. Wimpffen und ihr Spital an den Hüpffelhoff berechtigt, hingegen wie ungütlich Dr. Planer denselben .. an sich zu ziehen unterfangen thue. Frankfurt a. M. 1634. 4°.) Die Nördlinger Schlacht von 1634 machte diesem Streit ein Ende; die Kaiserlichen

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_291.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)