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Churfürst von Mainz und die Markgrafen von Baden im Juni 1450 vor Heilbronn. Sie belagerten mit 2000 Reisigen und 8000 Fußgängern die feste Stadt 10 Tage lang vergebens und zogen ab, nachdem sie in den städtischen Dörfern geraubt und gebrannt, und den Heilbronnern viele Weinberge und Früchte zerstört hatten. Erst am 29. Aug. 1454 kam es zum Frieden (Stälin 3, 486).

Vom Kaiser war Weiprecht von Helmstädt mit der Stadtsteuer belehnt worden, Heilbronn löste 1460 diese Steuer ein, indem sie ihm 6875 fl. zahlte und Kaiser Friedrich versprach die Stadtsteuer nie mehr zu verpfänden.

Um Schutz für seinen Handel auf dem Neckar und in der Pfalz zu haben, hatte sich Heilbronn am 10. Juni 1454 mit dem Pfalzgrafen verbündet, wodurch aber die Stadt in die Fehde des Pfalzgrafen mit dem Grafen von Württemberg und mit dem Markgrafen von Brandenburg verwickelt wurde. Beide hatten die Burg zu Widdern zerstört, und der Graf wollte sich 1458 Heilbronns als eines Passes über den Neckar versichern. Pfalzgraf Friederich stand bereits bei Heilbronn mit 2000 Reitern und 1200 zu Fuß, und die Heere waren nur noch durch den Pfülbach getrennt. Friederich griff aber nicht an, weil er dem Grafen noch keinen Absagebrief zugeschickt hatte. Er blieb in Heilbronn, damit der Württemberger nicht abermals die Früchte verderbe.

Im Jahr 1460 zog Luz Schott, der pfälzische Vogt zu Weinsberg, das Städtevolk aus Heilbronn und Wimpfen an sich, und empfing die Württemberger recht tapfer, so daß sie 60 Mann verloren; allein am 30. April 1460 siegten die Württemberger zwischen Wüstenhausen und Helfenberg über die Pfälzer. (Stälin 3, 522.) Heilbronn konnte es nicht verhindern, daß Graf Ulrich am 28.–30. Juni 1460 mit 10.000 Mann vor seine Thore drang und wie gebräuchlich abermals Felder und Weinberge verwüstete. (Stälin 3, 524.) Erst 1461 kam es zum Frieden mit Württemberg.

Nun machten aber die von Rosenberg von ihren Burgen Schüpf und Boxberg aus das Land weit umher unsicher. Pfalzgraf Friedrich belagerte sie und zerbrach die Raubnester 1470, wobei Heilbronn seinen Zeug und 60 Mann dazu gab. Auch 1476 bezeugte der churpfälzische Marschall Hans von Trott den Heilbronnern seine besondere Zufriedenheit über das Verhalten ihrer Söldner bei den pfälzischen Kriegszügen.

Zur Reichshülfe gegen die Türken und gegen Carl von Burgund,

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_216.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)