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und ertheilte in einer Urkunde dd. Gmünd 9. Sept. 1281 Heilbronn alle die Gesetze, Rechte und Gewohnheiten, welche die Stadt Speier hatte.[1] Auch traf er Bestimmungen über Strafrecht, Gerichtsbarkeit, und ertheilte Vorschriften wegen Fleisch, Brod und Tuch.

Im Namen des Kaisers stand ein Reichsvogt der Stadt vor. 1234 W. de Hälicbrunen minister regis (Stälin 2, 644). Ums Jahr 1251 Bertoldus de Lucebrunnen, 1294 Herr Heinrich der Landvogt, 1442 Burkhard v. Weiler, 1458 Dieterich v. Weiler, dem im Jahr 1464 die Stadt die Vogtei abgekauft hat. Doch wurde noch 1473 Hans Erer mit der Vogtei belehnt.

Der Schultheiß mit einem Gerichtsboten, an der Spitze von zwölf Rathmannen schlichtete die Civilstreitigkeiten und handhabte die niedere Polizei. Er ward aus den ehrbaren Geschlechtern (Bürgern) der Stadt genommen. 1284 kommt vor: Heinricus Scultetus, 1298 Her Bruße, 1310 Conradus dictus Ayrer, 1312 Conrad Eygerer (wahrscheinlich derselbe), 1314 Her Burkhard Wigmar, 1318/20 Conrad Fure (Feure), 1322 und 1330 Luppolt.

Nach der Urkunde von 1281 fielen von Strafen 5 Theile dem Vogt, 3 Theile dem Schultheißen und 2 Theile der Stadt zu. König Ludwig der Baier ertheilte am 24. Aug. 1322 der Stadt Heilbronn auch den Blutbann.

An der Spitze der Bürger standen bis zum Jahr 1333 Ein nachher Zwei Bürgermeister. 1314 Lupold, 1330 Heinrich Lieplich, 1338 Heinrich Wygmar, 1376 Cunz Nierer, 1384 Hans Eyerer.

Auch König Albrecht hielt sich 8.–12. März und 24.–26. Sept. 1300, 3.–6. Dec. 1301, 15. Mai und 24. und 25. Juni 1305 in Heilbronn auf und 1307 begab sich die Stadt mit 21 Städten in einen Landfriedensbund (Stälin 3, 114).

König Heinrich VII. war vom 13.–15. Aug. 1309 in Heilbronn (oben S. 182 und 183), Ludwig der Bayer am 16. Aug. 1333, K. Karl IV. am 19. April 1365, K. Ruprecht am 18. Junius 1408, K. Sigmund 14. und 15. Okt. 1414, K. Maximilian 26. Nov. 1495.

Schon sehr frühe wurde vor die Stadt ein Krankenhaus für

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_208.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Das Heilbronner Recht wurde selbst wieder an das benachbarte Eppingen ertheilt von König Albrecht den 12. Aug. 1303.