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hat die evangelische Stiftungspflege, die der katholischen Kirche und des kathol. Pfarrhauses das Königl. Kameralamt.

Die Geschichte der vormaligen Klöster und ihre jetzige Verwendung ist bei der Beschreibung dieser Gebäude beigefügt worden.


Geschichte der Stadt Heilbronn.

Der älteste Name ist Heiligbronn[1], ohne Zweifel vom jetzigen Kirchbronnen so genannt, dessen Quelle in einer Waldschlucht eine Opferstätte sein mochte.

Als die Franken im Jahr 496 die Alemannen überwunden hatten, vereinigten jene einen Theil Alemanniens mit dem großen Frankenreiche. So kam die Gegend zu Ostfranken.

Die erste geschichtliche Erwähnung Heilbronns fällt in die Jahre zwischen 741–747, als der fränkische Majordomus Karlmann das Bisthum Würzburg mit der hiesigen Michaelskirche (in villa Helibrunna) begabte und nebst seinem Bruder Pipin dasselbe Bisthum, wie sonst in Franken, so auch in dem Kammerort Heilbronn mit einem Zehntheil der Königssteuer (der sogen. Osterstuophe) beschenkte. Die beiden Urkunden wurden durch Kaiser Karl den Großen, Kaiser Ludwig den Frommen und König Arnulf bestätigt und sind ihrem Inhalt nach nur in solchen späteren Bestätigungen erhalten worden, die erstere in der des Königs Ludwigs vom 19. Dec. 823 und König Arnulfs vom 21. Nov. 889, die zweite in der des Königs Arnulfs vom 1. Decbr. 889 (Württemb. Urk.-Buch 1. 101, 190, 192)[2] und König Heinrichs I. vom 8. April 923 (Mon. Boic. 28, 161.)

Bemerklich macht sich Heilbronn zur Karolingerzeit in der bereits erwähnten Eigenschaft als Kammerort und als königliche Pfalz.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_204.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Alte Schreibweisen sind: Helibrunna 823 (früheste in gleichzeitiger Aufzeichnung erhaltene Erwähnung des Ortes), Heilicprunno 841, Helicbrunno 889, Heiligbrunno 889, Heilacbrunnen 923, Heiligbrunen 1037, Heilbronnen 1146, Heilecbrunen 1225, Hailebrunne 1276, Heileprunne 1278, Heilicpronn 1282, Halichbrunna 1285, Heilicprun 1287, Hailbrun 1297.
  2. Wenn noch König Karl IV. den 19. Jan. 1349 das Patronatrecht in Heilbronn dem Hochstift Würzburg schenkt (Reg. Boic. 8, 151), so ist dies bloße Erneuerung oder fand zwischenhinein eine Unterbrechung des Besitzes statt.