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Berichte sagten: es sei in einzelnen Parthien zauberhaft gewesen und allgemeinen Beifall hätten auch die im wundervollsten und verschiedensten Farbenglanze langsam sich niedersenkenden Sonnen der Fallschirm-Raketen gefunden.

20.000 Zuschauer, worunter viele Fürsten und Generale, hatten sich zu diesem großartigen Schauspiel eingefunden.

Vom 1. bis 4. August 1846 wurde das Turnfest in Heilbronn gefeiert, zu welchem 35 Männerturngemeinden aus 32 Städten mit ungefähr 750 erwachsenen Turnern erschienen sind, namentlich auch aus Hamburg, Dresden, Basel, Carlsruhe, Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Heidelberg, Mainz, Mannheim, Meiningen, Pforzheim, Stuttgart und anderen Städten Württembergs, und wenigstens 400 jüngere Turner; – so zogen sie am 3. Aug. zum Heilbronner Turnplatz beim Schießhause, wo sich mehrere tausend Zuschauer versammelt hatten, um dem großartigen Preisturnen anzuwohnen.

Das zweite Liederfest des schwäbischen Sängerbundes ward am 9. Juni 1851 in Heilbronn gefeiert, bei welchem wenigstens 1000 Sänger, nachdem Vormittags der Wettgesang im Aktiengarten, die Hauptproduktion in der Kilianskirche stattgehabt hatte, beim Schießhause sich lagerten und heitere Gesänge ausführten, welchen Tausende von Zuhörern gelauscht haben.

Auch das Turnfest am 4. August 1856 ist auf dem schönen Turnplatze beim Schießhaus abgehalten worden, wobei sich Schweizer, und deutsche Turner aus Frankfurt a. M. u. a. O. einfanden.

Landwirthschaftliche Feste größerer Art wurden 8. Sept. 1825 und 10. Aug. 1826 hier auch abgehalten.


Von alten Befestigungen

auf Heilbronner Markung sind nur noch wenige Spuren vorhanden, da sie dem Anbau der Felder etc. weichen mußten.

An den Markungsgränzen der Reichsstadt zog ein Graben (Landwehr, Landgraben) hin. Nur an der westlichen Seite, da wo die Straßen nach Bökingen, Großgartach und Neckargartach sich schieden, am Bökinger Bach, stand auch ein Landthurm, der 1787 abgebrochen worden ist. In diesem Thurme wohnte ein Zoller, der am 26. April 1622 dem dürstenden Markgrafen Georg von Baden einen Trunk Wasser reichte, als dieser unglückliche Fürst der Schlacht bei Wimpfen entflohen war.

Der Wartthurm war ebenfalls von einem Wächter besetzt und am westlichen Abhang des Wartberges (Käferflug genannt) ist jetzt

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)