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Chaussee und seit 1782 eine steinerne Brücke über den Molkenbrunnenbach führt.

Am 29. August 1837 brannte das Wirthshaus aus, es wurde 48 Schuhe lang und 40 Schuh tief mit einem Aufwande von 4000 fl. wieder hergestellt, 1863 aber umgebaut und mit einem Saale versehen, auch in der Nähe ein massiver Stall und Scheuer aufgeführt, was alles etwa 20.000 fl. gekostet hat.

Leider ist dadurch die alte Einsiedelei, über die das Wirthshaus gebaut wurde, abgebrochen worden, Reste derselben, nämlich eine kleine Nische, über welcher ein Kreuz mit der Jahrszahl 1413 und ein Tragstein mit der Zahl 1560 vom alten Gewölbe sind nahe an der Ostseite eingemauert.

Sehenswerth ist die nahe dabei stehende Eiche, deren Stamm 16 Schuhe Umfang hat und der großartige Keupersandsteinbruch.

Die Wirthschaft des Jägerhauses und die Steinbrüche sind von der Stadtpflege verpachtet.


Der Trappensee

liegt an der Straße von Heilbronn nach dem Jägerhaus in einem quellenreichen Thälchen, und ist ein geschlossenes Gut mit einer Meierei, zu welcher ein 11/8 M. 13,2 R. großer Fischteich und 63/4 M. großer Garten gehört.

Im See steht ein zweistockigtes massives Schlößchen mit Altan und Glockenthürmchen. Eine steinerne Brücke führt zu demselben.

Der Trappensee gehörte nacheinander den Familien Orth, von Trapp, von Kinkel, von Rüdt, Pauli und jetzt einem Gastwirthe Kögel.

Der Garten zeichnete sich längst schon durch feines Obst aus und kleine Obelisken, Vasen und Inschriften aus Virgils Gedichten vom Landbau zeigen noch jetzt, daß der Garten einst der Lieblingsaufenthalt eines gebildeten Reichen gewesen ist.


Die Umgebung des Schießhauses

ward in neuerer Zeit der Platz, wo große Feste gefeiert oder Versammlungen gehalten worden sind.

Am 1. Juni 1815 ward das K. K. östreich. Marien-Theresien-Ordensfest zwischen diesem Gebäude und Böckingen gefeiert. [?] 8000 Mann Östreicher hatten sich mit 12 Kanonen in drei Linien aufgestellt; in der ersten Linie Grenadiere, in der zweiten das Regiment Erzherzog Rainer und in dritter Linie die Kürassier-Regimenter

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_198.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)