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Städte angewendet worden ist, heimlich in Brand gesetzt und in Asche gelegt.

Seit Heilbronns Mediatisirung hat sich die Stadt im Innern und Äußeren sehr verändert.

Was das Innere betrifft, so sind seit dem Jahr 1808 viele Dunglegen vor den Häusern entfernt, andere mit Bretterwänden umfaßt oder versenkt worden, in Folge eines stadträthlichen Beschlusses vom 20. September 1832 mußten alle Häuser an den Hauptstraßen und öffentlichen Plätzen verblendet werden. Nach einem Stadtrathsbeschluß vom 21. August 1834 mußten die abscheulichen Wasserspeier, welche ehedem das Wasser von den Dächern auf die Straßen gossen, entfernt und wie die Wassersteinrinnen mit Senkröhren versehen werden.

Seit 1840 werden in den Hauptstraßen unterirdische Dohlen angelegt, in welchen die Flüssigkeiten in den Neckar geleitet werden.

Was das Äußere betrifft, so wurden seit Heilbronns Mediatisirung die engen Thore mit den Vorwerken und Schanzen, die nur im Zickzack passirt werden konnten, ganz demolirt, die Stadtmauern abgebrochen, der Stadtgraben ausgefüllt und an seiner Stelle grüne Rasenplätze und Straßen angelegt, die beiden Bollwerke abgetragen und freie Plätze an deren Stelle geschaffen, auch an der Westseite der Stadt ein Quai mit Treppen erbaut, die zum Neckar hinabführen, um dort waschen, Schiffe aus- und einladen und Wasser holen zu können.

Auf der Ostseite, wo früher nicht ein einziges Thor war, wurde 1808 das Carlsthor angelegt, und vor allen vier Hauptthoren wurden Vorstädte erbaut, die bereits mehr als 200 zum Theil sehr ansehnliche Gebäude enthalten.

Das ehrwürdige Ansehen einer alten Reichsstadt hat Heilbronn verloren, insbesondere nachdem im Jahr 1804 der Sülmerthorthurm, im Jahr 1807 der Brückenthorthurm, im Jahr 1808 der Adelbergerthurm, im Jahr 1819/20 der Fleinerthorthurm, im Jahr 1844 der Lohthorthurm, 1849 der Kohlenthurm abgebrochen worden sind. (Der Prästenekerthurm war 1688 gesprengt worden, der Lettenthurm 6./7. Mai 1743 abgebrannt.)

Jetzt stehen nur noch an der Kilianskirche der Hauptthurm mit drei kleineren Glockenthürmen, der an der katholischen Kirche, der Hafenmarktsthurm, der 104 Schuh hohe Götzenthurm vom Jahr 1392 und der noch ältere Bollwerksthurm. Beide letztere haben

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_166.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)