Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mußten, bis 1819 König Wilhelm den Wilhelmskanal mit einem Hafen erbauen ließ.

Der Neckar ist unter der Brücke 220 Schuhe breit, und gewährt mit seinen Schiffen und Flößen (unter dem Kanale auch mit vier Dampfern) eine schöne Ansicht.

Der Neckar durchströmt ein eine Stunde breites Thal, dessen Überschwemmungsgebiet Wiesen bilden; etwas höher liegen Gärten und Äcker, an den Abhängen der Hügel und Berge sind Reben, auf der Nordseite und auf den Höhen der Berge Wälder.

Die Gärten und Wiesen sind seit unvordenklichen Zeiten zehentfrei.

König Rudolph von Habsburg belehnte Albert, einen seiner Söhne, mit der Grafschaft Löwenstein und am 18. Mai 1283 auch mit dem Zehnten der Pfarrei Heilbronn. 1296 verkaufte dieser Graf Albrecht einen Theil seines Zehnten an den Grafen Ludwig von Öttingen, der 1308 wegen des Zehnthofs und dessen Besteuerung und 1370 wegen Bauens mit der Stadt Verträge abschloß.

Am 9. Junius 1451 kam die Herrschaft Löwenstein, Burg und Dorf Weiler, der Schafhof zu Breitenau und Zehnten zu Heilbronn an die Wittwe des Churfürsten Ludwig von der Pfalz.

Im Jahr 1453 heirathete Graf Ulrich V. diese Wittwe, und so kam der größte Theil des Zehntens an Württemberg.

Als 1519 Herzog Ulrich vertrieben wurde, zog die Stadt den württembergischen Zehntantheil ein; und es kam ein Theil des Zehnten an den Patricier Conrad Erer. Mit dem Herzogthum eroberte Ulrich 1534 den Zehnten wieder und der württembergische Zehnthof hatte schon zur Zeit der Reichsstadt den größten Theil des Zehntens sowohl auf der alten Heilbronner Markung, als auch auf der mit Heilbronn später vereinigten Markung des abgebrochenen Dorfes Alt-Böckingen.

In der späteren Zeit gehörte

I. der Weinzehnten
A. aus 1401 Morgen der alten Markung – Württemberg.
B. aus 426 Morgen Alt-Böckinger Markung. -
1. Württemberg
wegen des ehem. Löwenstein’schen Pfleghofs 2 Theile.
wegen des von Hans Heinrich von Ehrenberg heimgefallenen Lehens 1  "
wegen des Klosters Lichtenstern 1  "
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_162.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)