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noch früher gleich nach dem Reichstage zu Worms, wo sie 1521 Zeugen der Glaubensfestigkeit Dr. M. Luthers gewesen waren, führten die Freiherrn v. Gemmingen in Bonfeld und Fürfeld die Reformation ein. Dasselbe geschah um das Jahr 1530 in den vier heilbronnischen, im Jahr 1535 in den württembergischen Dörfern. Der ganze jetzige Oberamtsbezirk nahm die neue Lehre an, mit einziger Ausnahme der Angehörigen des deutschen Ordens in seiner Commende zu Heilbronn, in Sontheim und Kirchhausen. Später führte der deutsche Orden auch zu Biberach und in seinem Antheile von Thalheim den katholischen Gottesdienst wieder ein.

Nach der Reformation waren die altwürttembergischen Orte den Decanaten Brackenheim und Weinsberg, Generalats Lorch zugetheilt. In den letzten herzoglichen Zeiten Württembergs stunden alle unter dem Generalat Adelberg. Abstatt, Gruppenbach als Pfarreien des Decanats Laufen; Groß-Gartach als Pfarrei des Decanats Brackenheim, Ober- und Unter-Eisesheim des Decanats Neuenstadt, Horkheim des Decanats Weinsberg.

Im Jahr 1803 wurde das Decanat Heilbronn gebildet; nur Thalheim blieb bei Laufen.

1810 standen unter der Generalsuperintendenz Heilbronn die zwei Eisesheim, Decanats Neuenstadt; Groß-Gartach, Decanats Brackenheim; Abstatt, Gruppenbach, Thalheim, Decanats Laufen; und die übrigen evangelischen Orte Decanats Heilbronn.

Für die Katholiken wurde 1806 in Heilbronn ein Stadtpfarramt, in Thalheim 1823 ein Pfarramt errichtet. Jetzt stehen alle Katholiken des Oberamts unter dem Decanat Neckarsulm.


3. Besondere Schicksale.

Die Kriegsereignisse und andere Schicksale des Oberamtsbezirks sind in der Geschichte des Oberamts und der einzelnen Orte enthalten.


4. Alterthümer.
A. Aufenthalt der Römer.

Seit Hadrian (reg. 118–138) lag die VIII. Legion am Oberrhein. Zuerst war Strasburg (Argentoratum), später Mainz (Moguntia) das Hauptquartier dieser Legion. Sie legte von Strasburg an über Pforzheim, Maulbronn, Meimsheim zum Neckar hin eine Straße an, welche bei Laufen mit zwei anderen Römerstraßen

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)