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Weinsberg griffen bei Biberach, Ober-Eisesheim, Gruppenbach, Donnbronn in diesen Bezirk als zeitweilige Besitzer herein. Unter den geistlichen Herren dehnte sich am bedeutendsten aus der Deutschordensmeister.


Das Oberamt Heilbronn im Allgemeinen.

Im Oberamte Heilbronn schied der Neckar von einander den Gartachgau, in welchem Biberach, Böllingen, Bökingen, Frankenbach, Groß- und Neckargartach, Ober- und Unter-Eisesheim in alten Urkunden namentlich angeführt werden, und den fränkischen Neckargau, in welchem allein Heilbronn namentlich vorkommt.

Der größte Theil des Oberamts aber gehörte zum Palatialgut und nur Schloß Wildeck mit Vohenlohe, Böckingen und Abstatt zu den Besitzungen der Neckargau-Grafen aus dem Ingersheimer Geschlecht.

Nach der Auflösung des Palatialgebiets im 12. und 13. Jahrhundert finden wir den Grundbesitz im Oberamte folgendermaßen vertheilt:

1) Ingersheimer Erbe: die Pfalz Heilbronn mit Zugehör kam von den Grafen von Calw an Herzog Welf VI., von ihm an die Hohenstaufen, die Lehensherrlichkeit über Böckingen zu 3/4 an die Grafen von Calw, zu 1/4 an die Grafen von Eberstein; Groß-Gartach zum größten Theil an die Grafen von Laufen, die es 1122 dem Stift Odenheim schenkten; in Horkheim und Kirchhausen erlangten die Grafen von Vaihingen die Lehensherrschaft und das Schloß Wildeck mit Vohenlohe kam als Lehen an die Herren von Hohenrieth.

2) Bisthum Worms. Es belehnte mit Neckargartach und Böllingen die Herren von Weinsberg; mit Unter-Eisesheim die Grafen von Laufen (1142) und nach deren Aussterben (ca. 1212) ebenfalls die Herren von Weinsberg.

3) Bisthum Würzburg: Die Villa Heilbronn kam von ihm als Lehen an die Hohenstaufen und erlangte nach deren Untergang die Reichsfreiheit. Happenbach wurde den Herrn von Hohenrieth zu Lehen gegeben.

4) Herren von Weinsberg: Sie erhielten Biberach, Ober-Eisesheim, auch Ober- und Unter-Gruppenbach und Donnbronn, das sie 1277 den Pfalzgrafen zu Lehen auftrugen.

5) Sontheim erhielten die Hohenstaufen (Urk. v. 1188), von

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_149.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)