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Sparkasse und ein Zweigverein der Stuttgarter Bibelgesellschaft und des Gustav-Adolfs-Vereins.

Bei der Oberamtspflege wird ein Capital von 550 fl. für die Kronprinz-Wilhelms-Stiftung verwaltet. Einhundert Ducaten wurden nämlich im Jahr 1816 dem damaligen Kronprinzen als Hochzeitgabe vom Oberamtsbezirke Heilbronn dargeboten, aber nicht angenommen, worauf beschlossen worden ist, diese 550 fl. auszuleihen und den Reinertrag alle Jahre am 27. September unter 8 Invaliden des Bezirkes auszutheilen, welche unter Anführung des Kronprinzen 1814 oder 1815 gefochten haben.

β Für einzelne Bezirke.

Die katholischen Einwohner der vormals Deutschordenschen Dörfer Sontheim, Kirchhausen, Biberach u. s. w. haben, wie die von 23 Gemeinden in den Oberämtern Neckarsulm und Brackenheim, welche bis zur Aufhebung des deutschen Ordens dem Neckar-Oberamt zu Hornegg untergeben gewesen sind, Antheil an dem vormaligen Spital zu Gundelsheim, der von Deutsch-Ordensrittern gestiftet und in neuerer Zeit aufgehoben worden ist, so daß der Reinertrag aus 55.000 fl. Grundstock zu Armen-Unterstützungen der Nachkommen dieser Deutschordenschen Unterthanen verwendet wird.

Die meisten Amtsorte haben Ortsstiftungen für Arme, auch Armenhäuser; viele aber nur nothdürftig.

Die Oberamtsstadt ist reich an alten und neuen wohlthätigen Anstalten.

Schon zur Zeit der Kreuzzüge wurde für die Aussätzigen ein „Sundersiechenhaus“ errichtet, zu dem im Jahr 1409 Conrad Schlez, Bürgermeister zu Heilbronn eine Pfründe (S. Jacobi apud leprosos) stiftete. Später wohnten Pfründner darinnen, die, weil sie mit ansteckenden Krankheiten behaftet waren, nicht in dem Bürgerspital untergebracht worden sind. Im Jahr 1634 wurden alle Gebäude vor der Stadt, und somit auch dieses, dem Boden gleich gemacht; nach dem dreißigjährigen Kriege das Guteleuthaus auch Bettelhaus genannt an diese Stelle erbaut, welches im Jahr 1725 26.270 fl. Grundstocksvermögen gehabt hat.

Jetzt werden nur noch Blatternkranke darinnen untergebracht.

Am 23. April 1306 stifteten die Bürger (Patricier) vom Rathe einen Spital zu Ehren St. Katharinen, um arme Leute und elende sieche Menschen zu pflegen und zu ernähren. In den Jahren

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_125.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)