Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aus London einführte (durch Phil. Friederich Usener), sind die Heilbronner Schrote gesucht.

1806 gründete Peter Bruckmann eine „Silberwaarenfabrik“, die von dessen Söhnen mit 130 Arbeitern fortgesetzt wird. Dieser Fabrik wurde 1854 zu München die große Denkmünze zu Theil, „für ihre rühmlichst bekannten prachtvollen, durch Solidität, Schönheit und Billigkeit und bedeutenden Umfang ausgezeichneten Fabrikate.“

Seit 1817 blühet die Bijouteriefabrik von Ludwig Kämpf, und auch andere tüchtige Meister fertigen schon lange hier Gold- und Silberwaaren.

Wohlriechende Wasser „Cölnisch Augenwasser“ und „Heilbronner Wasser“ genannt, finden auch im Auslande Absatz.

1828 verpflanzte Heinrich Knorr aus Braunschweig die Cichorienfabrication hieher, so daß jetzt 3 Etablissements von großem Umfange hier sind, welche 180 Arbeiter haben.

Seit 1833 besteht eine Tapetenfabrik hier von Backhaus und Comp., die 1854 bei der Münchener Ausstellung belobt worden ist.

1835 erhielt G. M. Münzing den Preis von 1000 fl. für Einführung der Olivenseife in Württemberg, und gründete 1841 eine Stearinlichterfabrik, und bereitet nun in großer Menge Seifen aus Oliven, Cocosnuß-, Palm-Öl und Soda, namentlich venetianische und Marseiller Seifen.

Franz Bauhard aus Hasmersheim verlegte 1841 den Schiffbau hieher, der jetzt von zwei Meistern betrieben wird. Es werden auch Schiffe für den Rhein mit 10.000 Centner Ladungsfähigkeit gebaut.

Fried. G. Wolf gründete eine Fabrik chemischer und pharmaceutischer Apparate, welche sein Sohn Carl fortsetzt (F. G. Wolf u. Söhne) und weithin Fabrikate versendet.

Julius Wolf und Comp. betreiben mit 33 Arbeitern eine Eisengießerei und Maschinenfabrik.

Carl Hoffmann und Krust mit 56 Arbeitern eine Eisengießerei und Drahtzug, und die im Jahr 1854 von Billigheim hieher verlegte Gießerei u. s. w. wurde durch Actionäre unter dem Namen „Maschinen-Fabrik“ erweitert und beschäftigt 100 Arbeiter.

Seit 1849 wird Leuchtgas erzeugt, anfangs tragbares, nachher durch Gust. Schäufelen Sohn aus Holz, seit 1857 aus Steinkohlen. Zwei Gasometer je mit 43 Fuß Durchmesser reichen kaum aus.

Die Zuckerfabrik kam am 15. Januar 1851 in Betrieb. Das

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 092. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_092.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)