Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Gruppenbach mit 7–800 Einwohner noch in die Klasse der kleineren Dörfer, dagegen sind dann die Weiler Happenbach mit 317, Donnbronn mit 264, Obergruppenbach mit 146 Einwohner besonders aufzuzählen. In diesem dem Oberamtsbezirk erst später einverleibten nordwestlichen Theil participirt das Oberamt noch an der in den Oberämtern Backnang, Marbach, Weinsberg beginnenden, im Nordosten des Landes vorherrschenden Weilerwirthschaft, die zwischen der oberschwäbischen Hof- und der altwürttembergischen Dorfwirthschaft ein Mittelglied bildet.

Die Zahl der Wohngebäude ist 3613; es kommen somit 9,13 Einwohner auf 1 Wohngebäude. Die Ziffer des Landesdurchschnitts ist 6,82. Der Grund dieser Abweichung liegt natürlich darin, daß in der Stadt Heilbronn sehr häufig, ja in der Regel zwei oder mehr Familien in einem Hause wohnen.

Auf die Stadt treffen 1135 Wohngebäude, somit auf eines 12,2 Personen.

Unter den 33.043 ortsanwesenden Einwohnern waren am 3. December 1861

28.438 Evangelische,
4.011 Katholiken,
151 eigener Confession,
443 Juden.

Die Reichsstadt Heilbronn mit ihrem Gebiet, die altwürttembergischen, die Löwenstein-Wertheim’schen, die Gemmingen’schen Orte waren evangelisch. Den Grundstock der katholischen Bevölkerung bilden die Deutschorden’schen Besitzungen Kirchhausen, Sontheim, welche ganz, und Biberach und Thalheim, welche theilweise dem katholischen Bekenntniß angehören. Im Übrigen nimmt durch die natürlichen Wirkungen des bürgerlichen Verkehrs in einem paritätischen Land die confessionelle Mischung ihren stetigen Fortgang, namentlich in der Stadt Heilbronn, in welcher die katholische Gemeinde, die vor 40 Jahren noch nicht 400 Mitglieder zählte, auf 1003 Seelen angewachsen ist.

Die 151 Christen eigener Confession sind hauptsächlich Baptisten, Deutschkatholiken, Methodisten.

Die Zahl der Juden ist in der Stadt Heilbronn in raschem Wachsthum begriffen, während sie in den Ortschaften abnimmt; wie seit zwei Decennien, namentlich aber vollends seit Einführung der Gewerbefreiheit, eine Wanderung der israelitischen Bevölkerung vom Lande in die Städte auch anderwärts wahrzunehmen ist. In der

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 054. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_054.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)