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sie viel phosphorsauren Kalk und Thonerde enthalten, in der Mitte mit unveränderten Resten von Schneckenschaalen. Das Volk nennt sie Erdmändlen.

E. Alluvium.

Das ganze Thal, soweit es noch jetzt von Zeit zu Zeit vom Neckar überströmt wird, besteht aus angeschwemmtem Sande und Neckargeschieben, meistens aus Jurakalk und Muschelkalk, welchen noch röthliche bunte Sandsteine, schwarze Hornsteine, gelbbraune Feuersteine, rother Jaspis, weißer und röthlicher Granit, Sandsteine und Mergel beigemengt sind.

Da das Neckarwasser bei Heilbronn entweder über 10 Fuß hohe Wehre herabstürzen muß, oder von mächtigen Mühlrädern gepeitscht wird, so entweicht die Kohlensäure in die Luft, während der Kalk niederfällt, welcher mit Neckarsand gemengt einen natürlichen Mörtel und an der Eisenbahnbrücke und weiter abwärts an dem Riffe des Neckars beim Leinbrückchen fortwährend Conglomerate aus Neckargeschieben bildet, welche von Zeit zu Zeit angebohrt und mit Pulver zersprengt werden müssen, weil diese neuen Felsen die Schifffahrt hindern.

In dem Alluvium befinden sich die Brunnenschachte der vielen Pumpbrunnen der Stadt Heilbronn und auch die Quellen des Kirchbrunnens in einer Lettenkohlenschlucht, die mit Neckargeröllen und Sand ausgefüllt ist.

Naturerzeugnisse aus dem Mineralreich.

Wenn sich auch im ganzen Oberamte kein bauwürdiges Metall findet, so ist es doch eines der reichsten an guten Baumaterialien und fruchtbaren Erdarten.

Die Keuper- und Muschelkalksteinbrüche liefern Steine zum Bau der Häuser und Straßen, die Gypsbrüche Gyps zum Vergypsen der Zimmerdecken und zum Bestreuen der Kleefelder; der Neckar und seine Umgebung liefern reinen Sand zu Mörtel und zum Formen, der Lehm Material zu gebrannten Steinen und zum Verstreichen der Backöfen, der Kalk den Stoff für Kalkbrennereien der Ziegler und zur Chlorkalkbereitung, die Thongruben Thon zu Wasserleitungen, Wasserbauten und für gewöhnliches Hafnergeschirr.

Alle diese Materialien werden in Heilbronn und seiner Umgegend fleißig benützt, und nicht unbedeutende Ausfuhrartikel nach den

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 034. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_034.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)