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so findet man, wiewohl selten, im Steinmergel Muscheln, und in dem Sandstein beim Jägerhaus häufig Calamites arenaceus, Equisetum columnare, Taeniopteris vittata.

Von thierischen Überbleibseln wurden beim Jägerhaus bis jetzt nur ein Schädelstück und einige Panzerschilder von Capitosaurus robustus (nach Herrmann v. Meyer) gefunden.

D. Diluvium.

Überall über der Lettenkohle, hauptsächlich auf dem linken Neckarufer ist dieses in bedeutenden Massen aufgehäuft.

Die Hauptmasse bildet der Lehm (hier Leimen, am Rheine Löß genannt), welcher an verschiedenen Stellen zum Zweck der Ziegelbrennereien und auch als Formsand für Messinggießereien benützt wird. Er ist von schmutzig-gelber Farbe, stark mit feinem Sande, auch Glimmerblättchen vermengt und enthält sehr häufig die nicht versteinerten Schalen dreier Arten von jetzt noch lebenden Landschnecken, nämlich von Helix hispida, Pupa avena und Succinea oblonga.

Häufig enthalten Mauern in der Nähe dieser Lößhügel 2 Arten von Moosen, Funaria hygrometrica, deren an feinen Stielchen aufsitzende Samenbehälter sich senken, wenn die Luft feucht, und gerade aufrecht stehen, wenn sie trocken ist, und Barbula muralis in Form eines kleinen Polsters.

Der Lehm bildet in der Nähe der Stadt und zwischen Klingenberg und Wimpfen ganze Hügel, wechsellagert jedoch hie und da auch mit Schichten von feinem Sande und mit Geschieben, letztere oft zu 1 Fuß im Durchmesser.

In denselben kommen Rollstücke von rothem buntem Sandsteine aus dem Schwarzwalde häufiger vor, als in den neueren Neckargeschieben.

Der Sand ist hie und da und zwar hauptsächlich auf dem linken Neckarufer zwischen Heilbronn und Großgartach und bei Neckargartach in Schichten von 2 bis 3 Fuß Mächtigkeit, von Braunstein stark gefärbt.

Der Diluviallehm enthält Stoßzähne, noch mehr aber schöne Kauzähne des Mammuth (Elephas primigenius), seltener Kieferknochen, Becken- und Fußknochen dieses Thieres, auch vom Hirsche (Cervus megaceros), Pferd und Höhlenbären.

In den oberen Schichten des Lehms findet man auch harte concentrisch-schaalige Knollen, häufig an einander gereiht, die man schon für Excremente vorweltlicher Thiere (Coprolithen) gehalten hat, weil

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 033. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_033.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)