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mit andern Gütern zur Stiftung des Klosters Königsbronn auch den Ort Bibersol (Besold p. 635). Von 1482 ist ein Lehenbrief des Prälaten von Königsbronn für Hans Gersten zu Weißenhorn über den Hof Bibersohl. Im J. 1605 den 1. Juli kauft Herzog Friedrich von Württemberg von Konrad Daur, Bürger zu Heidenheim, den Hof zu Hohen und Niedern Bibersohl um 3600 fl. Sein Sohn und Nachfolger Herzog Joh. Friedrich verkaufte solchen im J. 1616 an Achatius von Laimingen, doch so, daß die hohe malefitzische, landesfürstliche, forst- und geleitliche Obrigkeit, wie auch die niedere Gerichtsbarkeit jederzeit der Herrschaft Württemberg vorbehalten blieb und die Besitzer des Hofs nur modicam correctionem ausübten (Sattler 5, 270). Achat von Laimingen verkaufte den Hof an Hieron. Fugger, später kam er an Kl. Zwifalten, 1697 von diesem an Kl. Elchingen, endlich 1701 wieder an Württemberg um 12.000 fl. (K. Staats-Archiv).

3) Gnannenweiler, Weiler mit 58 Einw. 11/2 St. westlich von Steinheim, auf eigener Markung von 15454/8 M. (darunter 335 M. Staatswaldungen), in sehr hoher, die Höhe von Gerstetten noch übertreffender Lage; doch fehlt es nicht an Quellwasser. Die Felder haben kalten, leichten, der Verbesserung durch Mergel bedürftigen Boden; die Bauern aber sind wohlhabend. Für Gnannenweiler und Neuselhalden ist ein ständiger Provisor angestellt.

4) Irrmannsweiler, Weiler, Sitz eines Revierförsters, mit 35 Einw. (worunter 3 Kathol.) in öder, verlassener Gegend, von Wald und Haide umgeben, der höchste bewohnte Ort des Oberamts, 21/8 geom. St. nordnordwestl. von Steinheim, auf eigener Markung von 19801/8 M., wovon 13681/2 M. Waldungen dem Staat gehören. Der Boden ist auf dieser freien Höhe so sandig und leicht, daß heftige Stürme nicht selten die ausgedörrte Erde sammt der grünenden Saat entführen. Wasser ist zur Genüge vorhanden. Der Weiler ist jetzt der Kirche und Schule in Bartholomä zugetheilt, nachdem er früher in ersterer Hinsicht nach Steinheim gehört, und mit Staatsbeitrag einen ständigen Provisor unterhalten hatte. – Der Name des Orts erzeugte die Fabel von einer Irminsäule oder Tempel des Irmin, der hier gestanden haben sollte. Irmboldeswilare kommt im Jahre 1143 unter den Widumsgütern des Kl. Anhausen vor. Yrmelboltzweiler erscheint im J. 1356 im helfensteinischen Theilungsbrief als Antheil des jüngern Grafen Ulrich. Das Salbuch der Herrschaft Heidenheim aus dem 15. Jahrhundert sagt: Irmannsweiler, Burgstall und Weilerstatt mit seinen Zugehörungen ist der Herrschaft eigen. Im J. 1576 verkauften Niclas Wohnhardt zu Gmünd und Peter Mertz ihren dasigen Burgstall um 92 fl. an Herzog Ludwig von Württemberg, welcher auf dieser Stelle ein

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_286.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)