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auch eine Burg hatte, so ist schwer zu unterscheiden, welchem der beiden Sontheime die im 13. bis 15. Jahrhundert vorkommenden Ritter von Sontheim, Suntheim, angehören. Conrad von Suntheim, helfensteinischer Vogt zu Güssenberg (1446) mag unserem brenzthalischen Sontheim angehören und vielleicht auch Sigfried von Suntheim (1275), Heinrich von S. (1318), Sigfried von S. (1318. 1332. 1334), Ulrich und Heinrich von S. (1417). Entschieden hierher gehört „Willwoldt von Suntheim,“ der laut einer Urkunde vom Jahr 1483 „eine Mad zu Suntheim Prentz gelegen“ an das Kloster Anhausen schenkte (Staatsarch.).

Nach einer Chronik des Klosters zu h. Kreuz in Donauwörth (Königsdorfer 1, 56) vermachte Mangold IV., Graf von Dillingen, ehe er im Jahr 1189 mit K. Friedrich I. nach Palästina zog, dem genannten Kloster einen Hof in Sontheim, welchen jedoch auf seine Verwendung das Kloster an den Vogt von Günzburg (einen Marggrafen von Vohburg) gegen anderweitige Entschädigung überließ.

Im Jahr 1351 den 20. Februar verkaufen Diepold der Güsse von Stronburg und Mya, seine eheliche Wirthin, für sich und ihre Söhne Conrad, Ludwig, Diepold und Bruno ihren Hof zu Sontheim um 250 Pfund Heller an Otto von Sontheim mit Bewilligung der Lehensherren, Grafen Eberhard und Heinrich von Werdenberg (Stuttg. Staatsarchiv). Einen Hof besaßen allda auch die Herren von Westerstetten, wenigstens am Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts als Reichslehen, welches Wolf von Westerstetten gegen das Jahr 1638 an Nic. von Deuring, Bürgermeister von Ravensburg, verkauft. Dieser überließ 1732 den Hof käuflich der Stadt Giengen (Gieng. Stadtarch.).

Mit Heidenheim ist der Ort württembergisch geworden.

In kirchlicher Beziehung war Sontheim ehemals Filial von Brenz und erhielt erst 1564 einen eigenen Pfarrer (Binder 2, 664).

Bei seiner Lage mußte das Dorf nothwendig von Kriegszügen viel leiden; im Kriege mit dem schmalkaldischen Bunde schlug im Oktober 1546 K. Karl V. hier sein Lager auf (Sleidan, Buch 18 s. oben bei Giengen). Im Jahr 1703 lag das englisch-alliirte Heer im Brenzthale, eine harte Plage für die dortigen Ortschaften; Sontheim allein schlug den im Jahr 1703 und 1704 erlittenen Schaden an Geld und Lieferungen aller Art auf 33.000 fl. an (Magenau, Giengen S. 39). Noch größer waren die während der französischen Revolutionskriege gebrachten Opfer, s. oben.

2) Schwarzenwang, Hof mit 2 kathol. Einw. 1 kl. geom. St. südlich von Sontheim, im Donauried, früher den Herren von Stain gehörig, s. vorhin. Abraham Schwarzenwanger zu Lauingen verkaufte den Hof 1549 an Margaretha von Westernach, nachmalige

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_280.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)