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ältesten Salbuches Vogt und Herr über das Dorf war, ausgenommen der Scharenstetter Gut, württembergisch geworden; auch das Kirchenlehen gieng an das Haus Württemberg über (Braun, Diöz. Augsburg 1, 543).

Im 30jährigen Kriege ist ein Drittheil des Dorfes abgebrannt, und die Zahl der 150 Bürger, welche früher sich hier vorfand, sank auf 32 herab.

Schnaitheim hatte vor Zeiten ein Gericht (12 Richter), um dessen Wiederherstellung es im Jahr 1649 bat. Es war auch hier noch bis in neuere Zeit ein Amtmann und ein besonderes Dorfgericht.

Rudolsperg, eine Waldhöhe nordöstlich von Schnaitheim, war laut eben genannten Salbuches eine Weilerstatt, und ist bei den von Helfenstein öde geworden. Ebenso der Weiler Enggasse in einem jetzt bewaldeten Thal 3/4 St. westlich. Andere abgegangene Weiler auf dieser Markung scheinen Brandelzhausen, Hirrweiler, Rothensohl und Birkwang gewesen zu seyn.

2) Aufhausen, Weiler, liegt etwas erhöht auf dem linken Brenzufer, unweit der Straße nach Aalen, 3/8 St. nördlich von Schnaitheim. Aufhausen hat eigene Gemeinde-Vermögens-Verwaltung, eine eigene Schule und ist der Sitz eines Revierförsters. Der Ort ist dem Staat groß-, der Pfarrei klein- und Heuzehent-pflichtig; er zählt 212 Einwohner in 35 Wohnhäusern. Von der alten Burg Aufhausen sind noch die Grundmauern vorhanden, welche einen als Garten und Grasboden benutzten Raum umschließen.

Zuerst genannt wird Vfhusen im Jahr 1143 bei Ausstattung des Klosters Anhausen. Den 18. Februar 1336 verkaufte Rudolf der Vetzer der Ältere seinem Bruder Ulrich Vetzer alle seine zu Aufhausen an der Brenz gelegenen Güter, die er von seinem Vater ererbte, und die Holzmark, die ihm von seinem Vetter dem Gruppen anfiel, um 510 Pfund Heller. Die Oberherrlichkeit in diesem Orte gehörte den Grafen von Helfenstein, von denen sie im Jahr 1448 mit der Herrschaft Heidenheim an Württemberg übergieng.


24. Gemeinde Söhnstetten,

evangelisches Pfarrdorf, nebst Dudelhof, mit 1049 Einwohnern (worunter 3 katholische Filialisten von Böhmenkirch, OA. Geislingen) und einer Markung von 62182/8 Morgen Flächengehalt. Söhnstetten selbst gehört noch zum Albuch, während die südlichen Theile der Markung gegen Gerstetten und Gussenstadt schon zur Alp gerechnet werden. Mehrere Trockenthäler und Mulden, das Frohnthal, Eselthal, Benzenhauser Teich und Mantel- oder Mauerthal, vereinigen

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_272.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)