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Viehhaltung auszeichnet. Repsbau wird seit einigen Jahren mit gutem Erfolg betrieben.

6) Zahnberg, Hof mit 12 Einwohnern auf der Markung von Königsbronn (s. oben), 1/2 St. nördlich von da, auf dem Berge gleiches Namens, einem Vorsprung des Härdtfeldes, dessen Westseite über der Aalener Straße den Namen Hohewarth führt. Die vorzügliche Thongrube[1] ist oben erwähnt worden. Dieser dem Staat zehentbare Hof ist vor Alters ein Weiler gewesen, worin 4 Soldhäuser gestanden; laut alten königsbronnischen Saalbuches wurde Zahnberg im 16. Jahrhundert von Christoph Rottner, Klostervogt zu Königsbronn, zu einem Hof eingerichtet.

7) Ziegelhütte, Hof mit 6 Einw. am Fuß des Gebirges und hart an der Oberamtsgränze, links von der Straße nach Aalen, 1/2 St. von Königsbronn. Über die Fabrikation gebrannter Thonwaaren, s. oben.

Noch zählte die Gemeinde bis in die neueste Zeit eine achte Parzelle, den 5/8 St. südlich von Königsbronn mitten im Walde düster und einsam gelegenen Hof Baumgarten. Dieser wurde im Spätjahr 1841 verlassen, indem die beiden Bauern, in deren Besitz er war, ihn an die Staats-Finanzverwaltung verkauften, welche nun das Areal zur Waldkultur verwendet.


19. Gemeinde Mergelstetten,

evangel. Pfarrdorf mit 916 Einw. (worunter 2 kathol. Filialisten von Burgberg). Mergelstetten ist ein Brenzthalort, dessen Markung (29255/8 M.) übrigens weniger der Thalsohle entlang als auf den Höhen links, und noch mehr rechts, sich ausbreitet. Diese Höhen sind zum größeren Theil mit Laubwald bewachsen, zum Theil liegen auf ihnen Felder (meist Wechselfelder) und Waiden. Das Hauptgetraidefeld ist eine ostwärts von dem Ort zwischen bewaldeten Hügeln sanft ansteigende Thalmulde. An Quellenreichthum wird dieser Bezirk von keinem der Umgegend übertroffen; selbst der Sommer 1842 führte keine merkliche Verminderung herbei. Die hier entspringenden Bäche Pflusterbach, Darmbach, Bettelbach sind ansehnliche Zuflüsse der Brenz. Letzterer Fluß hat oberhalb des


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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_254.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Der Thonerdebau auf dem Zahnberg (s. oben S. 44) hat inzwischen eine traurige Berühmtheit erhalten, indem den 15. Jan. 1844 der Schacht über zwei Arbeitern zusammenstürzte, und über den Bemühungen zu ihrer Rettung ein Dritter das Leben verlor. Den unter augenscheinlicher Todesgefahr bis zum 1. Febr. fortgesetzten Anstrengungen gelang es nicht einmal, die Leichen zu Tage zu bringen. Ein Kreuz auf dem Berge bezeichnet die Stelle, unter welcher die Verunglückten ihr Grab gefunden.