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und Stürzel aber verschieden sind, so wird von jeder dieser beiden Parzellen in dieser Beziehung besonders gesprochen werden.

1) und 2) Königsbronn und Itzelberg haben zwei abgesonderte, mit Wiesen und Äckern im Thal liegende Markungen. Ein größeres geschlossenes Gut auf der Markung letzteren Ortes, das Bletzingersche, wurde 1842 verkauft und zum größeren Theile zerrissen. Geschlossene Güter sind nur noch die Höfe Seegarten, Zahnberg und Ziegelhütte; Königsbronn selbst aber als ein um das Kloster her entstandener und Gewerbe treibender Ort, hatte bis 1833 nur einzelne Güterstücke, aber keine eigentliche Markung. Das ganze ehemalige Klosterhofgut, bestehend aus Wiesen und Äckern, war Staatsdomäne. Diese wurde im J. 1833 (verm. Dekrets vom 19. Febr.) der Gemeinde Königsbronn (ohne Itzelberg) um 27.300 fl. käuflich überlassen. Die Gemeinde zerschlug das Gut und verkaufte es theilweise an einzelne Bürger, die nun ihre Felder als zehentfreie Güter nach Belieben bauen. Dreifelderwirthschaft besteht nur auf den genannten Höfen. Die kleinen Güterstücke von Königsbronn aber wie auch von Itzelberg sind eine Musterkarte von Kulturen aller Art. Der Anbau geschieht fleißig, der Ertrag aber ist für die stark bevölkerte Gemeinde nicht zureichend. Zur Besserung der Güter dienen außer thierischem Dünger und Gyps auch Wasserpflanzen mit Schlamm, und Kohlenstaub vermischt mit Menschendünger. Als musterhafter Ökonom, der um die Verbesserung des Feldbaus, und namentlich der Viehzucht in dieser Gemeinde entschiedene Verdienste hat, verdient der Gastwirth Sayler auszeichnende Erwähnung. Der Ackerbau hat auf diesen beiden Markungen 834 M. inne. Roggen, Dinkel, Gerste, weniger Haber, werden gewöhnlich gebaut, der Dinkel mit einem Ertrag von 9 Scheffel p. Morgen. Sehr stark wird die Brache, namentlich für Futterkräuter, benützt. Gartenbau wird von mehreren Privaten mit Liebe betrieben. Die Wiesen (2054/8 M.) sind ergiebig und zum Theil dreimähdig. Die oberen, von Königsbronn aufwärts, gegen das Kocherthal gelegenen Wiesen, 93 M., die dem Staat gehören und verpachtet sind, so wie auch die unteren, von Itzelberg abwärts, geben ein gutes, die mittleren aber ein saures Futter, weil hier wegen künstlicher Aufstauung des Wassers im Itzelberger See der Thalgrund versumpft ist. Die Obstzucht ist, seitdem die Bürger mehr eigenen Grundbesitz haben, sehr im Zunehmen; doch ist noch viel für ihre Veredlung zu thun. Über die in trefflichem Stand befindlichen Waldungen, s. oben. In diesen Waldungen hat die Gemeinde das Waiderecht. Die Viehzucht ist nicht von Belang. Zwei Landwirthe (Sayler und Bletzinger) ausgenommen, treiben die Einwohner ihr Vieh aus. Ortsangehörige Schafe finden sich nicht. Königsbronn

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_242.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)