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blieb hier beständig im Besitze vieler Liegenschaften, welche unter der Vogtei der Herrschaft Heidenheim standen. [1]

Im Jahr 1390 verkaufte Herzog Friedrich von Teck, Gemahl der Helfensteinerin Anna, an Albrecht von Rechberg, zugleich mit der Veste Falkenstein, Leute und Güter in Heuchlingen und mehreren anderen Orten (Arch. Urk.). Diese rechbergischen Erwerbungen giengen den 27. April 1593 durch Kauf an Herzog Ludwig von Württemberg über (Scheffer, 128). Ein Haupttheil von Heuchlingen war schon im Jahr 1448 von den Grafen von Helfenstein an Württemberg gekommen.

Im Jahr 1614 wurde in einem Vergleich zwischen Württemberg und Ulm der Commun Heuchlingen „ihr berechtigtes Wildobstklauben, Häuung der Hölzer und Sammlung des dürren Holzes mit seinen Einschränkungen bestätigt.“ (Sattler, Herzoge 6, 92).


16. Gemeinde Hohenmemmingen,

ein evangelisches Pfarrdorf mit 567 Einwohnern und einer Markung von 29971/8 Morgen Flächengehalt. Diese Markung senkt sich zur einen Hälfte gegen das Brenzthal ab und liegt zum Theil noch in diesem selbst, zur andern gehört sie der Hochfläche (dem sogenannten Bach) an, welche in das Pfalz-Neuburgische sich abdacht. Auf derselben erhebt sich die, am Nordabhang bewaldete Anhöhe Scheuenberg. Die Luft ist ziemlich rauh, aber gesund, das Quellwasser gut, der Ackerboden im Ganzen fruchtbar und leicht zu bearbeiten. Die Fläche des letzteren (18425/8 M.) wird mit einer ganz unbedeutenden Ausnahme flürlich gebaut, und erträgt Dinkel (vorzugsweise), Gerste, Haber, Roggen und Flachs, und zwar von ersterem im Durchschnitt jährlich 6-7 Scheffel, von Haber 5-6, von Gerste 3-4 Scheffel. Von der Brache wird ungefähr 1/3, und zwar gewöhnlich mit Futterwicken, dreiblätt. Klee und Kartoffeln eingebaut. Als niedrigster Preis eines M. Ackers werden 50 fl., als mittlerer 150 fl., als höchster 300 fl. angenommen. Die besten Felder hat das sogenannte Mühlfeld südlich unterhalb des Ortes; von diesen ist der Morgen schon mit 400 fl. bezahlt worden. Die Wiesen liegen im Brenzthal und gewähren ein reichliches, wenn auch nicht eben vorzügliches Futter (Heu und Öhmd circa 30 Ctr. per M.). Die Bauerngüter sind bis jetzt noch nicht sehr zerstückelt. – Von der Waldfläche (310 M.), die mit Laubholz, vorherrschend Birken und Espen, bewachsen ist, gehören über 2/3 der Gemeinde. Waldweide findet nicht

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_235.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Bis zur Auflösung des Oberamts Anhausen gehörte 1/5 der Gemeinde dorthin, 4/5 nach Heidenheim.