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zwischen den Fürsten und Reichsstädten in Schwaben tobte, mußte Güssenberg, gleich andern Schlössern, die gewaltige Hand der Städter fühlen; von den Ulmern bezwungen, sank es am Johannistage 1448 in Trümmer. Noch in demselben Jahre verkauften die Grafen Ulrich und Konrad von Helfenstein an Graf Ulrich von Württemberg mit der Herrschaft Heidenheim auch Güssenberg (Steinhofer 2, 905), und von nun an theilte solches in Beziehung auf den Wechsel seiner Herren das Schicksal der genannten Herrschaft.

Der Hof Güssenberg wurde im J. 1596 aus einem Fallgut in ein Erblehen umgewandelt. Die Erben Jörg Stelzers verkauften ihn im J. 1605 um 13.043 fl. 20 kr. an Herzog Friedrich von Württemberg, von dem er auf die weiltingisch-brenzische Linie vererbt wurde. Anna Sabina, Wittwe des Herzogs Julius Friedrich, verkaufte ihn im J. 1656 an ihren Sohn Manfred (Vater Friedrich Ferdinands) für 1000 Rthlr. Daß Manfreds Enkeltöchter im J. 1709 das Gut an die Gemeinde Hermaringen verkauften, ist bereits oben erwähnt. Die Mayereigebäude sind schon seit längerer Zeit abgebrochen.

2) Ziegelhütte mit 2 Einw., erst im J. 1840 erbaut.

3) Papiermühle, oder vielmehr das oben erwähnte Beiwerk der Völterschen Papierfabrik, ganz in der Nähe von Giengen, ohne ortsangehörige Einwohner. – Auf dem Felddistrikt Gerensweiler scheint ein abgegangener Weiler gestanden zu haben. Eine andere Weilerstätte Stehberg oder Stettberg (gegen Burgberg) erwähnt das älteste Salbuch.


15. Gemeinde Heuchlingen,

besteht aus dem evangel. Pfarrdorf dieses Namens mit 833 Einw. auf einer Markung von 28561/2 M. Dieser Bezirk liegt auf der Alp zwischen Dettingen und Heldenfingen, ist aber etwas milder als der letztere Ort; er besteht aus einem flachen Bergrücken, der sich nördlich gegen Dettingen hin sanft abdacht, westlich und südlich etwas steiler in das Scheitel- und Hungerbrunnenthal abfällt. Der hohen Lage ungeachtet ist doch Quellwasser vorhanden. Die Felder sind gut und werden sehr fleißig angebaut. Von 22051/2 M. Äcker (davon 691/4 M. der Commun gehören) sind nur 1361/4 M. Wechselfelder. Willkürlich gebaut sind 531/4 M. Die, sämmtlich frei eigenen Bauernhöfe bilden geschlossene Güter von ziemlicher Bedeutung. Am ergiebigsten zeigt sich der Boden für den Dinkel, nächst ihm sind Gerste, Haber, Roggen und Flachs die Hauptprodukte. Den durchschnittlichen Ertrag eines Morgens schätzt man an Dinkel auf 6, an Haber auf 6 Scheffel. Die Brach wird zu 1/3 eingebaut, und zwar mit Klee, Kartoffeln und Reps. Ein Morgen Acker kostet

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_232.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)