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1305 ist Otto de Eselspurk, Ruodolfus frater suus Zeuge in Herbrechtingen in einer Urk. Graf Ulrichs von Helfenstein (Mon. Boic. 33, 317). Dieser jüngere Rudolf verkaufte mit seinen Brüdern Hans und Conrad den 24. März 1343 all ihr Gut in Herbrechtingen dem dortigen Kloster um 270 Pfd. Heller (Reg. Boic. 7, 363, vergl. Besold 961).

Diese Stammburg gehörte bereits im 15. Jahrhundert nicht mehr der Familie der ursprünglichen Besitzer, im J. 1444 verleiht K. Friedrich IV. dem Ulrich von Westerstetten als Lehenträger des Heinrich Craft, Bürgers zu Ulm, den Burgbau halb zu Eselsburg, 11 Tagwerk Wiesmats, it. die Mühle, it. den Hof, den der „Brachat gebuwen hat“ und dazu das obere Fischwasser, alles zu Eselsburg gelegen, das er von Rudolf von Bopfingen gekauft hat (Chmel Reg. Frid. R. IV. 1, 189). Im J. 1562 wurde Eselsburg von Christoph Friedrich von Ebert an Ulrich von Rechberg, seinen Schwager, um 11.220 fl. verkauft (Urk. im Stuttg. Staatsarch.). Von der Rechbergischen Familie, und zwar von Conrad von Rechberg ging es durch Kauf den 27. April 1593 mit mehreren Dörfern an Württemberg über.

Das Schloß kam aber allmählig sehr in Abgang; im J. 1609 berichtet der württembergische Untervogt in Heidenheim, ihm sey für die Materialien seines baufälligen Burgstalls 40 fl. geboten worden.

Im J. 1624 war Achatz von Laimingen mit Eselsburg belehnt.

Den Verlust dieser Stammburg hat das nach ihr genannte Geschlecht noch geraume Zeit überlebt, wenigstens erscheint noch in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. Wolfgang Wilhelm von Eselsburg und seine Gemahlin Maria Gertrudis, geb. Spätin von Sulzburg, von Graf Ludwig Eberhard von Öttingen mit 2000 Gulden Kammerlehen belehnt (Mater. zur Ötting. Gesch. 3, 320) und zu Ende desselben Jahrhunderts treffen wir Glieder dieser Familie in württembergischen Diensten.

6) Heuhof, Hof mit 9 Einw., Filialisten von Oggenhausen, mit eigener Markung, 11/2 St. nordöstl. von Herbrechtingen, abgeschnitten von dem Gemeindebezirke, zwar hochgelegen, dennoch ausgezeichnet durch Obstcultur und Wieswachs. Nach der Sage lag hier einst ein großes Dorf mit dem Namen Heudorf. – Vom J. 1714 ist ein Reversbrief Joh. Phil. Stecken wegen des ihm von dem Kl. Herbrechtingen zu einem Erblehen verkauften Heuhofs, welchen hiebevor Herzog Julius Friedrich von Württemberg inne gehabt.

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_225.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)