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Privateigenthum, ist aber jetzt, wie oben gesagt, im Besitz der Stiftungspflege, die jedoch bisher noch keinen sonderlichen Gewinn daraus gezogen hat. – Literatur: Dr. Martin Ruhland: Badbüchlein, worin auch beschrieben, wozu das Wildbad gut und nützlich seye, 1567 (dem Rath zu Giengen dedicirt). – Dr. Eberhard Gockelius: Wildbadbüchlein oder Gallicinium hydromanticum Giengense, ums J. 1650. – Dr. Jägerschmied: Traktätlein über das Wildbad ums J. 1700. – Chr. Dav. Brotbeck: Kurze Anmerkungen von dem – gleich vor des Heil. Röm. Reichs Stadt Giengen gelegenen Wildbad, Ulm 1722. – Dr. G. Fr. Mohr: Kurzer Bericht von dem vortrefflichen Nutzen und Gebrauch des Wildbadwassers bei der Reichs-Stadt Giengen, 1760 4. – Dr. J. Dangelmaier: Beschreibung der Gesundbr. Württ. Thl. III, S. 18. – Dr. Vict. Ludw. Salzer (Prof. G. Schübler): Unters. über das Wildbad bei Giengen a. d. Brenz, Inaug. diss. Tüb. 1820. – Dr. Heyfelder: die Heilquellen u. s. w. des K. Württ. S. 47 ff.

2) Schratenhof, Hof mit 8 Weinw., eine kl. geom. St. nordnordöstlich von Giengen, am östl. Abhang des Kühlenberges zwischen Waldungen, unweit der bayr. Gränze, auf besonderer Markung, ein der Stadtgemeinde gehöriges und verpachtetes, geschlossenes Hofgut von 130 M. zehentfreien Gütern (Gärten, Äckern und Wiesen). Auf diesem Hof wohnt außer dem Pächter der städtische und hospitälische Holzwarth.

Ein abgegangenes Dort Alten-Giengen, das nordöstlich von der Stadt gelegen haben muß, wird unter andern erwähnt in der Stiftungs-Urkunde der St. Johannis-Meßpfründe v. J. 1534 (Gieng. Stadtarch.).


Geschichtliches.

Giengen wird zuerst [1] in der Chronik des Klosters Petershausen (bei Ussermann Prodr. 1, 337), welche im Anfang des 12. Jahrhunderts niedergeschrieben wurde, erwähnt; es kommt hier ein Diepoldus marchio de Giengen vor, der im J. 1078 in der Schlacht von Melrichstadt fiel (Stälin, Wirt. Gesch. 1, 510, 570). Außer ihm erscheint noch ein Markgraf Berchtold von Giengen (Berchtoldus marchio Giengen) im Zwiefalter Nekrolog, wo er, ohne Jahresangabe, unter den 7. April eingezeichnet ist (Hess. Mon. Guelf. S. 240). Sonst treffen wir keine Markgrafen von Giengen. Diepold und Berchtold sind ohne Zweifel nachgeborne Sprößlinge einer Familie,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_198.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Locus Ginga J. 915. Cod. Laur. Nr. 63 gehört nicht hieher (s. Stälin Wirt. gesch. 1, 345). Frühere Schriftsteller setzten den Ort Rhiusiava des Ptolemäus (Stälin 94}} an die Stelle des heutigen Giengen.