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Krieg sehr häufig von Fremden besucht, und äußerlich und innerlich gebraucht wurde. Merian und Bruschius sprechen von dem Wildbad als einem sehr berühmten und beliebten Kurort. Später kam es immer mehr in Vergessenheit, wiewohl die Ärzte in Giengen die öffentliche Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit durch Schriften darauf zu lenken bemüht waren. Im J. 1822 erkaufte die kombinirte Stiftungspflege das Bad, und errichtete 1825 und 26 ein neues Badgebäude, bei welchem die verbesserten Einrichtungen der neueren Zeit möglichst berücksichtigt wurden. Der Besuch aus der Stadt und der Umgegend ist lebhaft, indem die Badwirthschaft mit einem artigen Garten zugleich einen angenehmen Vergnügungsort gewährt. Die neueste Untersuchung der Quelle wurde 1828 von Dr. Salzer (jetzt in Ober-Sontheim) angestellt. [1] Man hält dieses Wasser für heilsam bei Lähmungen, Gicht und Rheumatismen, Hämorrhoidal- und Unterleibsbeschwerden, Bleichsucht, Griesschmerzen, Hautkrankheiten, offenen Schäden und beginnender Wassersucht. Getrunken soll es vorzugsweise urintreibend wirken. Jährlich werden c. 1500 Bäder abgegeben. – Die älteste Nachricht von diesem Bad hat man vom J. 1551, wo der Rath beschloß, ein Badgebäude auf Pfählen zu erbauen. Wirklich kam ein ansehnliches Badhaus zu Stande, das aber 1634 das Schicksal der Stadt theilte. Doch erstand es wieder aus der Asche und blieb bis 1803 Eigenthum der Stadt, die es sammt der Quelle verpachtete. Von 1803-1822 war das Bad

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_197.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die Resultate dieser Untersuchung sind hauptsächlich folgende: Die mittlere Temperatur der Quellen ist + 6,81° R., das Wasser crystallhell, fast geruch- und geschmacklos, das spezifische Gewicht 1,000508. In 16 Unzen Wasser finden sich
     Kohlensaures Gas 2,68 Kub.-Z.
     Stickgas 0,32     "
     Sauerstoffgas 0,06     "
    3,08 Kub.-Z.
    Fixe Stoffe
     Kohlensaure Kalkerde 2,031 Gr.
     Kohlensaure Bittererde 0,166  "
     Kohlensaures Eisen-Oxydul 0,019  "
     Salzsaure Kalkerde 0,009  "
     Salzsaure Bittererde 0,049  "
     Salzsaures Natron 0,021  "
     Schwefelsaure Kalkerde 0,061  "
     Humussaure Thonerde 0,065  "
     Kieselerde 0,090  "
     Harziger Extractivstoff, eine Spur            
    2,511 Gr.