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Letztere gehörten dem Kl. Kaisersheim und kamen durch Schenkung von Bayern an den General Siebein, der sie an das genannte Hospital verkaufte; sie sind zum Theil, wie auch die Staatsgefälle, abgelöst. In Folge des Gesetzes von 1836 sind von der Gemeinde gegen den Staat abgelöst worden: Hundsthaler etc. jährl. 1 fl. 54 kr., von 45 Privaten Gebäudeabgaben jährl. 15 fl. 21 kr., ferner Dienstgelder, dingliche 2 fl., persönliche 4 fl. 45 kr. Gegen das Hospital Giengen von einem Privaten 42 kr., und gegen die örtl. Stiftungspflege von zwei Privaten 1 fl. 9 kr. Gebäudeabgaben.

Fleinheim ist 3 geom. St. ostnordöstl. von Heidenheim entfernt. Die Straße dorthin dient als Poststraße zwischen Heidenheim und Dischingen. [1] Der Ort liegt am Ost- und Nordabhang waldiger Höhen, theilweise an diese sich lehnend. Eine Feuersbrunst im J. 1802 verzehrte ihn bis auf wenige Häuser, was dem Wohlstand der Einwohner auf lange Zeit fühlbare Wunden schlug. Ziemlich eilfertig und unregelmäßig wieder aufgebaut, bietet das Dorf kein sehr vortheilhaftes Ansehen; auch vermißt man hin und wieder die gehörige Reinlichkeit der Straßen. Strohdächer haben übrigens nur die Gebäude aus der Zeit vor dem erwähnten Brande. Wohnhäuser zählt man 95. In der Mitte des Ortes steht die 1763 neu gebaute, hübsche Pfarrkirche; der Thurm ist alt, aber 1824 neu hergestellt worden. Die Heiligenpflege, welche die Baulast trägt, und bei deren Unvermögen bisher die Gemeinde eintrat, hat c. 70 fl. Einkünfte. Ein neuer Begräbnißplatz ist 1831 außerhalb des Ortes angelegt worden. Das angenehme und frei gelegene Pfarrhaus ist mit seinen Nebengebäuden vom Staat im Bau zu erhalten. Zu einem Schulhaus wurde 1824 ein im J. 1803 erbautes Privathaus von der Gemeinde erkauft. Schulstiftungen sind im Betrag von 25 fl. Kapitalien vorhanden. Eine Industrieschule ist eingerichtet. Ein eigenes kleines Rathhaus hat die Gemeinde neu gebaut.

Der auf der Höhe südöstlich vom Ort gelegene Felddistrikt Walkendorf oder Walkersdorf hat seinen Namen von einem längst abgegangenen Weiler, von welchem man noch hie und da Baureste entdeckt, und wo nach der Sage in den alten Zeiten ein Schloß gestanden haben soll. – Auf der mit schönem Hochwald bedeckten, die ganze Gegend beherrschenden Spitze des Burgberges liegt die Schwedenschanze, welche aus einer doppelten Anlage besteht. Nach den Untersuchungen des Geometers Schäfer ist die

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_176.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Zu bedauern ist, daß diese erst seit 10 Jahren angelegte Straße auf einer Strecke von 1/4 St. durch einen königl. bayerischen Staatswald führt, innerhalb dessen der Weg bei schlechter Witterung nicht zu passiren ist. Die Hoffnung auf Herstellung desselben ist neuerlich wieder ferner gerückt worden.