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liegt am Ort. Die Schule, vorerst mit zwei Abtheilungen, befindet sich in einem ansehnlichen, 1822 von der Gemeinde neu erbauten, 1839-40 aber erweiterten und zugleich zu einem Rathhaus eingerichteten Gebäude. Seit einigen Jahren hat sich ein Liederkranz gebildet, der unverkennbar guten Einfluß auf die Sittlichkeit der Jugend übt. Von Straßen ist nur eine Vicinalstraße zu nennen, welche Heuchlingen und Dettingen über Anhausen mit Heldenheim verbindet. Unter dem Namen Heersträßle führt ein Fahrweg nach Hausen und auf die Ulmer Straße. – Zwischen hier und Bindstein, näher an diesem, führt ein Felddistrikt den Namen Burgholz. Über dem Thalrand, 1/8 St. nordwestl. vom Falkenstein stand die Burg Hürgenstein oder Hügerstein, von welcher nur noch wenige Spuren der Grundmauern zu sehen sind, und zu welcher das genannte Burgholz gehört zu haben scheint. An den Namen der Burg erinnern die Hürgergarten, die Hügersteiner Mad (welche z. B. Kl. Anhausen im J. 1536 als Erblehen verleiht), lagerbüchliche Bezeichnungen einer Örtlichkeit zwischen Dettingen und der Burg Falkenstein. Zu der Familie der Besitzer dieser Burg scheint der Ritter Hürger (Hurgerus miles) zu gehören, der 1216 neben Heinrich von Güssenberg bei der Schlichtung eines Streits zwischen Kl. Ellwangen und Kl. Kaisheim als Zeuge angezeichnet ist (Orig. in München). Hürger von Hürgenstein lebte im J. 1339 (s. unten). Von den Hürgern kam die Burg durch Heirath an die von Schwelher; im J. 1399 trug Benz der Schwelher dieselbe dem Grafen Eberhard III. von Württemberg zu Lehen auf (Steinhofer 2, 555). – Den Namen eines abgegangenen Weilers Sillenstetten bewahrt ein ziemlich ausgedehnter Felddistrikt mit dem Wald Sillenstetterhau, nordwestl. von Dettingen, getheilt zwischen der Markung dieses Orts und der von Heldenfingen. – Die Steinbrüche sind reich an Versteinerungen, s. oben. Eine Muschelbank, in welcher die Muscheln zu Tage liegen, findet sich 1/2 St. südöstl. zwischen hier und Bißingen. Erdfälle sind zahlreich.

Dettingen wird im J. 1125 zum ersten Male genannt, als Tetingen, in der Schutzbulle des Pabstes Honorius II. für Kl. Anhausen, welches hier mehrere Güter und namentlich einen Wald, Chorbareholz genannt, zur Ausstattung erhielt und bis in die spätesten Zeiten auf mehreren Höfen, Lehen, Huben und Sölden zu gebieten hatte (Reyscher Stat.-Rechte, S. 97). In dem Orte Anhausen hatte, vor Gründung des Klosters die Parochie Dettingen den Zehenten; als sie solchen an die neue Klosterstiftung abtrat, erhielt sie zur Erschädigung zwei Höfe in Ratfelden, einem jetzt abgegangenen Orte. Als Dettingischer Kirchenheiliger erscheint im J. 1125 der heil. Peter. Eine hiesige Pfründe stund unter dem

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_171.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)