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Markung), zusammen mit 1466 Einwohnern. Die Markung von Dettingen selbst enthält 6100 M. (die Ziegelhütte mit Zugehör abgerechnet, s. unten); sie liegt beinahe ganz auf der Höhe, die sich westlich vom Brenzthal zwischen Anhausen und dem Punkt, wo die Brenz sich östlich gegen Eselsburg wendet, steil erhebt und oben eine ziemlich ausgedehnte Fläche bildet. Somit gehört sie schon dem Plateau der Alp in dessen östlicher Absenkung an, hat aber ein merklich milderes Klima als die östlicheren Alpgemeinden. Auf dieser Fläche erhebt sich mit dem Dorfe selbst ein sanfter Landrücken, der sich westlich gegen Heldenfingen zieht, und nördlich nach dem Kießenthal, einer waldigen Thalschlucht sich abdacht, die bis Anhausen die nördliche Markungsgränze bildet. Von dort an folgt diese dem Lauf der Brenz, bis wo die letztere in den Gemeindebezirk Herbrechtingen eintritt. Seiner hohen Lage ungeachtet ist der Bezirk doch keineswegs wasserlos. Dettingen selbst hat wenigstens im untern Dorf nie versiegende Brunnen. Eine Viertelstunde nordwestlich vom Ort entquellen dem nördlichen Abhang des erwähnten Landrückens 7-8 Brunnen, die sogenannten Rohrbrunnen, die in einen Graben zusammengeleitet, ein unten am Abhang angebrachtes Bassin fortwährend voll erhalten. Das Überwasser versinkt im klüftigen Gebirge. Im trockenen Sommer 1842 war dieser Brunnen für die Bewohner von Heldenfingen und Gerstetten die einzige Zuflucht. – Über ein Drittheil dieser Markung (2121 M.) nehmen Laubwaldungen ein, die sich mit Ausnahme von 316 M. Privatwaldung, im Besitz des Staates befinden. 3266 M. (darunter nur 591/8 M. Wechselfelder) bestehen aus Ackerland, dessen Boden größtentheils Lehm mit feinem Sand in geringer Zugabe vermischt ist, und den Vorzug hat, die Feuchtigkeit gut zu halten. Auf der westlichen Seite der Markung, die minder fruchtbar ist, kommt der Sand weniger vor und der Boden ist rauher. Dreifelder-Wirthschaft ist durchgängig eingeführt. Bei dem fleißigen Anbau und der natürlich guten Beschaffenheit des Bodens steht die Ergiebigkeit am höchsten in der ganzen Umgegend, und das Erzeugniß, namentlich an Korn, wird wie selbst auch das Stroh, dem im Thal gewachsenen vorgezogen. Der mittlere Preis eines Morgen Ackers ist 300 fl. Geschlossene Bauerngüter von ansehnlicher Ausdehnung giebt es noch mehrere. Bei weitem das Hauptprodukt ist der Dinkel, nach ihm die Gerste; ersterer kommt in bedeutender Menge auf die Heidenheimer Schranne; letztere wird theils von den hiesigen Bierbrauern konsumirt, theils von Ulmer Händlern aufgekauft. Ein weiterer Verkaufs-Artikel von Wichtigkeit sind die Kartoffeln, die hier sehr gut und in Menge gerathen. Auch der Flachs- und Kleebau ist von Bedeutung. Der Obstbau ist zwar nur Nebensache, doch erlaubt

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)